Dominique Vial

Zwischen Strenge und Freiheit

Geboren 1970 in Chambéry, hatte ich schon immer einen Stift in der Hand, um mich durch Schreiben, Zeichnen und Grafikdesign auszudrücken. Mein wissenschaftliches Studium prägt diese autodidaktische Praxis und verleiht ihr Strenge und Meisterschaft, während meine Gedanken gleichzeitig frei in verschiedene Richtungen schweifen: Musik, Comics, Tagging, abstrakte Malerei …

Die Verflechtung dieser beiden scheinbar widersprüchlichen Welten bereichert meine Praxis des handschriftlichen Zeichnens: von den eleganten Kurven der Schrift über die präzisen und standardisierten Linien der technischen Zeichnung bis hin zu den unvorhersehbaren Windungen des Tags mit seinen kühnen Gesten.

Ich vertraue meiner Intuition und male ohne Vorskizze. Komplexität und Leichtigkeit verflechten sich dann in Linien farbenfroher Kraft, die vom Bildträger ausgehen, mal nachgezeichnet, mal gezeichnet. Ich füge hinzu, entferne, kratze, ritze und schneide, verstärke, enthülle oder verdecke und schreite so in diesem intimen Dialog zwischen dem Gemälde und mir voran.

Aus dieser Interaktion entsteht ein abstraktes Gemälde, dynamisch und farbenfroh, lebendig und pulsierend. Ein Gemälde, das zwischen Ausbreitung und Explosion oszilliert, wie Licht, das sich in Raum und Zeit entfaltet: ein Gemälde in Bewegung. Es ist eine Reise, die meine grundlegenden Bedürfnisse nach Freiheit und Authentizität, nach der Entdeckung meines inneren Wesens und nach künstlerischem Ausdruck verkörpert.