Die Online-Ausstellung "Stéphane Belzère - Die wunderbare Welt der anatomischen Gefäße" erinnert an "Floating Worlds", die ihm vom 3. Dezember 2021 bis 27. August 2023 vom Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Straßburg (MAMCS) gewidmet ist. In 1995 begann Stéphane Belzère am Nationalmuseum für Naturgeschichte in Paris zu malen. Dort interessierte er sich fast ein Jahrzehnt lang für "Soft Pieces", die in Formalingläschen aufbewahrten Gehirne und Organe. Dieses Motiv wurde schnell obsessiv, zu einer Quelle von Anziehung und Abstoßung. Seit der Renaissance waren Maler vom anatomischen Unterricht fasziniert und aufmerksam auf die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Trotz dieser sehr detaillierten und realistischen Beschreibungen von Orgeln versucht Stéphane Belzère nicht, als Naturforscher zu arbeiten; es ist das Formenrepertoire, vergrößert durch die Farben und die Transparenz der Flüssigkeit, das ihn interessiert.
Die anatomischen Präparategläser eröffnen eine wunderbare, monströse und großartige Welt. Sie erinnern nicht nur an Gemälde von Max Ernst oder Georgia O'Keeffe, sondern verblüffen auch durch ihre Ähnlichkeit mit Insekten, Früchten, Mineralien und Blumen. Indem er sich dafür entscheidet, die seltsame Schönheit dieser nicht sofort identifizierbaren wissenschaftlichen Objekte zu enthüllen, stellt Stéphane Belzère die Malerei ins rechte Licht und lädt zu einem Dialog zwischen der Form und dem Formlosen, zwischen dem Fleisch und dem Material der Malerei ein. Bis zum 27. August 2023 veranstaltet das Straßburger Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (MAMCS) eine Ausstellung seiner anatomischen Gefäße, einschließlich ihrer Variationen, die zusammen mit den Sammlungen des Straßburger Museums für Naturgeschichte präsentiert werden. "Floating Worlds" entlehnt seinen Titel dem japanischen Ukyo-e, wörtlich "Bilder der schwebenden Welt", einer Kunst, die sich durch die Einführung gewöhnlicher Motive in eine noch sehr kodifizierte Malerei auszeichnet. Diese "Floating Worlds" oszillieren zwischen mehreren Maßstäben und Darstellungsarten, die sie mal sehr realistisch, mal nicht entzifferbar machen. In jedem behauptet sich ein einzigartiges Werk über Licht, Farbe und Transparenz. Kuratiert von Estelle Pietrzyk als Dialog zwischen zwei verschiedenen Arten von Sammlungen, bietet die Ausstellung eine Konfrontation zwischen einem zeitgenössischen Vorschlag und einem wissenschaftlichen Erbe, die sich gegenseitig ergänzen und beleuchten.
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