Dagmar Gertrot

Dagmar Gertot ist eine multidisziplinäre Künstlerin, Designerin, Ton-/Videokünstlerin, Performerin, Regisseurin und Komponistin.

Ausbildung: Absolvent des St. Petersburger Kunstlyzeums an der Muchina-Schule. Studium an der Staatlichen Architekturuniversität (GASU, St. Petersburg, 2011–2013) und der Repin-Akademie der Künste (Hauptfach: Staffeleimalerei, Kunstgeschichte, 2013–2014). Absolvent der Privaten Parfümeurschule (St. Petersburg, 2015–2016).

MODEKUNSTPROJEKT

Nach einer Reise nach Japan stieg Dagmar in die Modebranche ein. Inspiriert von zeitgenössischer japanischer Mode, verbunden mit Traditionen, kulturellen Codes und authentischen Technologien, gründete sie 2016 ihre eigene avantgardistische Bekleidungs- und Parfümmarke Nomad Goba. Die Marke wurde weltweit in Geschäften präsentiert: London, Tokio, Los Angeles, Schweden, Griechenland und Frankreich.

SOUND- & PERFORMANCE-PROJEKTE

In ihren frühen Klangprojekten kombinierte sie traditionelle Motive von Trauerliedern aus Sibirien und der Mongolei bis hin zum Balkan und Zentralasien und schuf so ihre eigene musikalische Landschaft. Dagmar verwendet analoge Musikinstrumente und bevorzugt Live-Sound.

Ihre performative Kunst dieser Zeit basierte auf ihrem Bewusstsein, dem Saturnprinzip im Gegensatz zum Dionysischen nahe zu stehen und konzentrierte sich auf das Thema des Opfers und die Suche nach neuen eschatologischen Praktiken.

Diese intensive Phase gipfelte in Soloalben, von denen das erste auf dem französischen Label Cyclic Law erschien, sowie in Singles, Live-Auftritten und vokal-instrumentalen Improvisationen. Eines von Dagmars neuesten Soloalben stellt, wie sie es nennt, „einen Schritt hin zu meiner Authentizität dar, einen Schritt hin zur Legitimierung meines eigenen Wahnsinns.“

Seit 2020 konzentrieren sich ihre performativen und vokalen Praktiken auf die Erforschung und Vertiefung der Sexindustrie und des BDSM. Ihr Interesse gilt der intellektuellen Auseinandersetzung mit sadistischen Aspekten der Psyche, Gewalt, Kontrolle und extremer Verletzlichkeit als kraftvolle Ressource zur Verarbeitung komplexer Erfahrungen.

Durch körperliche Praktiken formulierte Dagmar ein künstlerisches Statement zum marginalen Status von Sexarbeiterinnen und den Perversionen in diesem Bereich. Indem sie auf dieses Thema aufmerksam machte, thematisierte Dagmar auch

sses befasst sich mit Frauenrechten und religiös motivierten Repressionen gegen Frauen. Die Performance ist als Trauerritual angelegt, als Klage für die Opfer religiöser Verfolgung. Die Recherche inspirierte die Sammlung „Mondinos Methode und 11 Schönheiten in den Landschaften Etruriens“.

VIDEOKUNSTPROJEKT

Ihre Videokunstprojekte dokumentieren Dagmars Performances und integrieren die Klang- und Tanzprojekte der Künstlerin.