Victoire Kammerman

„Das Fenster steht weit offen, die sternenklare Nacht erleuchtet die Pflanzen im Raum, während eine Schwalbe den Himmel durchquert.“

Mit der Unbefangenheit derjenigen, die die Welt zum ersten Mal entdeckt, hat sich Victoire Kammermann entschieden, angesichts der Zerbrechlichkeit Momente des Glücks zu malen. Ihre Seltenheit treibt sie dazu, sie ständig neu zu erfinden; ihre kurze und begrenzte Dauer zwingt sie, sie auf der Leinwand festzuhalten, damit sie dort für immer bleiben. Das griechische Glücksarmband mit dem schützenden Auge ist an die fruchtbaren Äste der wilden Vegetation einer Insel gebunden, wo es immer wiedergefunden werden kann.

Manchmal stark ausgearbeitet, manchmal nur angedeutet oder unvollendet, wie bei jeder Erinnerung, die aus der Vergangenheit hervorgeholt wird – alle Elemente, die durch die Komposition fließen, tragen dazu bei, sie wertvoll zu machen. Und wie bei jeder Erinnerung manifestieren sich Details und treten in einer Szene hervor, die unter ihrer ruhigen und friedlichen Oberfläche den Schmerz eines vergangenen Moments verbirgt.

Acrylfarbe, Ölkreiden, trockene Pastellfarben, Glitzerpuder oder auch Nagellack – die Künstlerin verwendet eine Vielzahl manchmal überraschender Medien, um den Träumereien, die ihre Leinwände schmücken, noch mehr Tiefe zu verleihen.