Mathieu Questel

Mathieu Questel, geboren am 18. Dezember 1981 in Rouen (Frankreich), begann seine Laufbahn in der Kunstwelt anders als alle anderen. Nach seinem Studium an der Kunsthochschule in Le Havre unterbrach er sein Studium, da er sein Hauptinteresse eher auf ein Wirtschaftsstudium verlagerte, das er für vielversprechender hielt.

Doch die Leidenschaft holt die Realität ein, denn Mathieu war durch seinen Großvater Jean Marc, einen normannischen Künstler / Maler, der ihm die Grundlagen des Zeichnens und Malens beibrachte, schon immer in die Welt der Kunst eingetaucht. Als er volljährig wurde, machte ihn ein Freund mit Graffiti bekannt, womit er fünf Jahre lang nicht mehr aufhören sollte. Sie verbrachten ganze Nachmittage damit, die Wände verlassener Fabriken zu bemalen und entdeckten dabei andere Künstler, die diese gemeinsame Leidenschaft für Kunst und Aerosole teilten. Neben seinem BWL-Studium absolvierte er als Autodidakt eine Ausbildung in Computergrafik, um sich nebenbei mit der Gestaltung von Logos und Flyern zu beschäftigen, die er mit dem Einzelhandel und den vielen Musikveranstaltungen seiner Region teilte.

Diese Erfahrungen prägen seine Vielseitigkeit und führen zu einer beruflichen Weiterentwicklung hin zur Eventwerbung, wo er seine ersten Schritte in Paris bei einem berühmten Pariser Club unternimmt, und dann in den E-Commerce-Sektor, in dem er bis heute in Rouen als Grafikdesigner tätig ist.

Da er sich künstlerisch stärker ausdrücken wollte, wandte er sich der digitalen Malerei zu. Da ihm die Logistik und eine Werkstatt fehlten, begann er eine ganze Reihe von Porträts aus der amerikanischen Popkultur in Acryl und mit einem Hauch von Digitaldruck auf Canson-Papier. Dies gelang ihm mit der Unterstützung des Unternehmens Epson (führend im Bildgebungssektor), das ihn sponserte und ihm half, zum ersten Mal an verschiedenen Orten in Paris auszustellen.

Die Vereinigten Staaten hatten einen sehr großen Einfluss auf Mathieus Arbeit im künstlerischen Bereich. Geprägt in den 90er Jahren durch Serien, Filme, Blockbuster, Musik, das goldene Zeitalter der Skate-Kultur, den US-Sport und die damit verbundene Amerikanisierung; Diese Kultur beeinflusste seinen Lebensstil und brachte ihm unter seinen Freunden den Spitznamen „der Amerikaner“ ein.

An dieser Achse wird er sein neues Projekt „American Rebel Girls“ ausrichten, auch wenn er damit eine 180-Grad-Wende gegenüber seiner bisherigen Arbeit eingeht. Diesmal wendet er sich der rebellischen Seite der jungen amerikanischen Frauen der 80er/90er Jahre zu, die er liebt. Er arbeitet mit Acryl auf Leinen auf mittleren und großen Formaten und präsentiert eine ganze Reihe von Frauen aus verschiedenen Bundesstaaten der USA durch den Ausdruck ihrer Haltung, ob sie nun hochmütig, lässig, provokativ, abgezehrt, geheimnisvoll sind; ihre eigenen Ideen verteidigen.

Eine Serie mit einem figurativen, Grunge-, unstrukturierten, regelfreien, einzigartigen Stil mit einem Hauch von Abstraktion, so definiert er seinen Ausdruck. Indem er ihren Blick auslöscht, um ihre Anonymität zu wahren, lenkt er den Blick auf die Haltung und den Körperausdruck jeder dieser Frauen, die er auf seine eigene Weise karikiert.