Die Bilder der Serie Fake Abstract entstammen einer Erfahrung von Materie (wie alle Ideen). Ein Gemälde führt Sie zu einem anderen Gemälde, und der Beginn von Fake Abstract liegt in den Farbexplosionen und den Eingriffen, die ich in der vorherigen Serie an realistischen Bildern geübt habe. Für mich ist das interessanteste Merkmal der menschlichen Realität der ständige Konflikt zwischen Neuheit und Tradition. Etwas Ähnliches wie das, was wir den „Generationenkonflikt“ nennen, aber in einem größeren Maßstab. Ich habe versucht, den Kampf widersprüchlicher Ideen, die wir in unserer Gesellschaft haben, auf einem einzigen Stück Leinwand darzustellen. Das nennt man dialektische Philosophie, was im wirklichen Leben so viel bedeutet wie "Halt die Klappe, du weißt nicht, wovon du redest." Jeder hat eine Meinung, daher gibt es keine Möglichkeit, ein gewisses Maß an Stress zu vermeiden, wie sich die Geschichte innerhalb einer Gesellschaft selbst oder gegenüber anderen Gesellschaften und Kulturen entwickelt. Außerdem ist die Idee von Fake News vielleicht nur ein Aspekt dieses Kampfes zwischen widersprüchlichen Interessen. Wenn ich diese Ideen auf die Malerei übertrage, komme ich zu dem Schluss, dass ein einziger Stil die Verwirrung unserer Realität nicht darstellen kann. Also male ich ein einzelnes Bild, als ob zwei verschiedene Leute an diesem Bild arbeiten würden. Ja, es ist ein gewisses Maß an Schizophrenie, aber es ist überall. So erhalten wir Folgendes: In einem Teil der Malerei folge ich einer klassischen Technik, indem ich Porträts in Öl kopiere, die die akademische Vorstellung von Schönheit darstellen, die traditionell durch ein weibliches Bild dargestellt wird. Es ist nicht nötig, es zu sagen ... dieses Schönheitskonzept ist das am meisten in Frage gestellte, tatsächlich vergessene von der Akademie der zeitgenössischen Kunst. Der Rest des Bildes ist eine helle, flache, nihilistische Abstraktion, die uns durch eine einzige Linie ein kleines Fragment einer verschwindenden Realität sehen lässt. Beide Stile sind... pure Dekoration, pure Academy, pure Fake.

Lino Lago.

Zusammengefasst:

Lino Lago wurde 1973 in Redondela, Spanien, geboren. Nach einem längeren Aufenthalt in Litauen lebt er nun in Madrid. Er graduierte 1993 an der Universität Madrid, Abteilung für Malerei, und seine Bilder sind Teil mehrerer wichtiger Sammlungen wie der Harvard Business School, des Flint Institute of Arts, des MEAM Art Museum, der Barcelona Fundacion Abanca Bank und vieler anderer. Er ist auch Träger des prestigeträchtigen Preises des BMW Malwettbewerbs der Königin von Spanien. Seine Arbeiten erscheinen in mehreren renommierten internationalen Publikationen wie The New York Times Magazine, Architectural Digest oder Vogue Italia und werden auch im Magazin Fuera de Serie als einer der großen vielversprechenden Namen in der zeitgenössischen Kunst vorgestellt.