Paolo Salmaso

Ich wurde 1978 in Battipaglia geboren und lebe heute in München. Die Fotografie ist meine Forschungssprache, eine Möglichkeit, durch den Dialog zwischen Architektur, Farbe und Wahrnehmung das Gewöhnliche in das Außergewöhnliche zu verwandeln. Ich betrachte mich als Autodidakt: Ich habe meine künstlerische Karriere mit Neugier und ständigem Experimentieren aufgebaut und die Werke von Künstlern und Fotografen studiert, die meine Sichtweise nachhaltig beeinflusst haben – vom Minimalismus Donald Judds und Ellsworth Kellys bis zum Surrealismus Magrittes, einschließlich der Visionen von Luigi Ghirri, Candida Höfer und Michael Wolf.

Mein Stil entsteht aus der Begegnung von Minimalismus, Surrealismus und Infrarealismus. Der Minimalismus führt mich zur Essenz reiner Formen und Linien, der Surrealismus eröffnet visionäre Perspektiven, während der Infrarealismus es mir ermöglicht, über den Schein hinauszugehen und verborgene Details und neue Atmosphären freizulegen. Was mich interessiert, ist nicht nur das Bild selbst, sondern die emotionale Spannung, die es hervorrufen kann: Meine Fotografien zielen darauf ab, Stille, Schwebezustände und innere Schwingungen hervorzurufen und architektonische Räume in intime und poetische Erlebnisse zu verwandeln.

Ich arbeite oft mit strengen Symmetrien, architektonischen Geometrien und intensiven Farben, die sowohl zu Protagonisten als auch zu narrativen Elementen werden. Ich führe gerne Bewegung durch kinetische Unschärfe als dynamische Kraft ein, die Bilder zwischen Realität und Abstraktion oszillieren lässt. In diesem Gleichgewicht erhält das Alltägliche eine neue Identität und wird zu einer Einladung, den Blick zu verlangsamen, um das wahrzunehmen, was normalerweise unsichtbar bleibt.

Mit meiner Arbeit versuche ich, eine tiefe Verbindung zwischen Raum, Farbe und Emotion herzustellen. Ich glaube, dass der Blick nie neutral, sondern immer interpretierend ist: Für mich ist die Fotografie eine Brücke zwischen der Materialität der Welt und ihrer inneren Dimension, wo das, was wir sehen, mit dem, was wir fühlen, verschränkt ist.