Jean-Michel Pouzet praktiziert eine zeitgenössische, minimalistische, farbintensive und narrative Fotografie, in der die allegorische Interpretation im Mittelpunkt steht.
Biografie
In den 1970er Jahren gründete er in Nantes die Gruppe Talasa, die sich der Sozialfotografie widmete. Heute setzt er sich für eine künstlerischere Fotografie ein, die sich von akademischen Normen löst: eine zeitgenössische, minimalistische, farbintensive und narrative Fotografie, in der die allegorische Interpretation im Mittelpunkt steht.
Der Stil zeichnet sich durch großformatige Bilder (120 x 240 cm), minimalistische Motive in leuchtenden Farben und ein Spiel mit Linien und Formen aus. Die Motive werden in Serien präsentiert, jeweils einem Bild und einem etwa zwanzigzeiligen Text gegenübergestellt. Die Fotografien zeigen Objekte in Nahaufnahme vor Himmelshintergrund – Objekte, die jede objektive Bedeutung verlieren und ihrer ursprünglichen Funktion völlig entfremdet sind. Der Betrachter ist eingeladen, sich mit beiden Interpretationen auseinanderzusetzen: der des Textes und der des Bildes. Er soll sie gemeinsam erleben, als ob sie einander spiegeln, als ob Text und Bild Text und Musik eines „fotografischen Liedes“ bilden würden.
Durch die Surjektivität (Präfix „on“ wie in surrealistisch) wird die Objektivität oder Subjektivität der Fotografie mit der Überwindung der Realität konfrontiert; die Fotografie gibt sich dann im Expressionismus dem intimen Diskurs hin.
Die „Surjective Variations“ stellen das fünfte Werk dieses künstlerischen Ansatzes dar, nach vier anderen Vorschlägen: „New Surjective Visions“, „Surjective Series“, „Symbolic Impressions“ und „Another Reality“ seit 2010.