Blequin

Illustrator, Drehbuchautor, Karikaturist, Philosoph, Historiker, Journalist, Dozent, Essayist, Tagebuchschreiber, Dichter, Moderator, Humorist, Fotograf, Videofilmer … Der in Brest geborene BLEQUIN hat so viele Saiten auf seiner Geige, dass man damit eine Harfe bauen könnte. Stark beeinflusst von Cabu, Reiser und Siné, nutzt er die humorvolle Zeichnung als Waffe, um das anzuprangern, was er in der heutigen Welt unerträglich findet. Doch seine Arbeit beschränkt sich nicht auf Seitenhiebe auf eine absurde Gesellschaft: Einer seiner Freunde verglich ihn mit einem Schmetterling, und tatsächlich huscht er von einer grafischen Praxis zur anderen, wechselt fröhlich von Tusche zu Buntstiften, Gouache, Collage, Aquarell oder Fettstift, ganz nach Lust und Laune, wobei die Freude am Schaffen Vorrang vor dem Wunsch hat, eine mögliche Botschaft zu vermitteln. Denn Zeichnen ist nicht nur eine Waffe, zumindest nicht im offensiven Sinne des Wortes: Für Blequin, einen Autisten mit Asperger-Syndrom, der durch sechs Jahre Mobbing in der Schule traumatisiert ist, ist es auch eine hervorragende Möglichkeit, sein soziales Unbehagen zu überwinden und auf andere zuzugehen, ohne auf „gewöhnlichere“ Methoden zurückgreifen zu müssen, die er nie ganz beherrschen wird. Sein Freund sagte ihm eines Tages: „So paradox es auch klingen mag, du allein verkörperst die Tatsache, ein Träumer zu sein und mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen.“ Denn Vorsicht: Ein Träumer ist nicht unbedingt ein „sanfter“ Träumer!