Oktober 2024: Anlässlich ihres fünfjährigen Jubiläums freut sich die Galerie Arnaud Lebecq, „Fugaces Emotions“ zu präsentieren. Kitikong Tilokwattanotai und Jiratchaya Pripwai, zwei bedeutende Künstler der zeitgenössischen thailändischen Szene, kommen zu einer Erkundungsreise durch die Vergänglichkeit von Emotionen in abstrakten und meditativen Kreationen zusammen.
Collage: eine neue Dimension im Werk von Kitikong Tilokwattanotai.
In seiner neuen Serie setzt Kitikong seine Erkundung der Wendungen der Erinnerung in einem Werk voller Symbole fort. Obwohl der Künstler für seine Meisterschaft im Lackieren bekannt ist, entwickelte er auch eine Praxis der Collage.
Diese neue Technik erinnert an eine Tradition aus Nordthailand, die „Tung“, mehrfarbige Flaggen, die bei buddhistischen Zeremonien verwendet werden. Diese Anordnungen aus Papier und anderen farbigen Materialien markieren die Grenzen heiliger Stätten, um die örtliche Bevölkerung einzuladen und dann den Gottheiten dargebracht zu werden. Kitikong macht sich diese uralte Praxis zu eigen, um Werke zu schaffen, in denen das Material voller Geschichte und Spiritualität zu einem zusätzlichen Träger von Emotionen wird.
Kitikongs Collagen sind visuelle Geschichten, in denen Papierfragmente in verschiedenen Farben komplexe und lebendige Kompositionen bilden. Jede Collage ist eine Ansammlung von Erinnerungen, Eindrücken und Empfindungen, eine Art zeitgenössisches Mandala, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen.
Durch die Integration von Collagen in seine Lackarbeiten lädt Tilokwattanotai uns zu einer Meditation über die Vorstellung von Zeit und die Beständigkeit des Seins ein. Papierfragmente sind wie Erinnerungen Spuren der Vergangenheit, die bis heute Einfluss auf unsere Gegenwart haben. Durch die Zusammenführung und Neukomposition schafft der Künstler Werke, die Zeugnis der Komplexität der menschlichen Seele ablegen.
Jiratchaya Pripwai: die Poesie der Emotionen
Jiratchaya Pripwai entführt uns in ein Universum, in dem sich Emotionen in Linien, Farben und abstrakten Formen entfalten und eine intensive visuelle Poesie schaffen. Seine aus einem intimen Schaffensprozess entstandenen Werke verwandeln seine Erinnerungen und Gefühle in eine einzigartige und bewegende Bildsprache.
Jiratchaya nutzt Rahmen und Farben, um komplexe Emotionen auszulösen und zeichnet Spuren seiner Erfahrungen auf, ohne zu versuchen, ein Endergebnis einzufrieren. Dieser Ansatz spiegelt eine Vision einer Welt wider, in der Emotionen in ständiger Bewegung sind und zwischen Erinnerung und Vergessen oszillieren.
Auch Jiratchayas Gedicht, das in der Ausstellung zu entdecken ist, spiegelt diese Spannung zwischen Erinnerung und Vergessen wider. Mit poetischen Bildern: „ein flatternder blaugefleckter Schmetterling“ – „die Klippe der Erinnerung und des Vergessens“ lädt uns der Künstler ein, über die Flüchtigkeit des gegenwärtigen Augenblicks zu meditieren. Seine Kunst fängt wie ein Hauch den Moment ein, sublimiert ihn und lässt ihn dann verblassen, wie Blumen, die blühen, bevor sie verblassen.
In ihren Kreationen hinterfragt sie die Natur der Erinnerung und versucht, diese Momente, die ihr entgehen, festzuhalten und sie gleichzeitig in einer neuen und beruhigenden Form neu zu interpretieren. Der Künstler schafft so Kompositionen, die Fragmente einer inneren Rede sind und dem Betrachter einen Einblick in sein emotionales Universum bieten. Seine Arbeit erweist sich als therapeutisch und ermöglicht es ihm, seine Emotionen zu kanalisieren und sie gleichzeitig zu sublimieren.
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