Vav Hakobyan

„Seit 2017 hat sich mein Mal- und Arbeitsstil drastisch verändert. Ich habe beschlossen, den Aufbaustil der Komposition abzulehnen, von dem ich mich jahrelang leiten ließ. Ich begann, den Dogmen, die mein imaginäres freies Tun behinderten, weniger Aufmerksamkeit zu schenken oder sie ganz aus meiner Malerei zu eliminieren. Ich begann, meine Handlungen nicht mehr zu klassifizieren und nicht mehr über ihre Abfolge nachzudenken.

Ausgewogene Komposition, Symmetrie, Lichteinfall, Perspektive, Geschichte und sogar die Sättigungsbalance der Malerei interessieren mich nicht mehr. Mich interessieren neue Formen, neue Figuren, die weder Vergangenheit noch Zukunft haben, die in Wirklichkeit nicht existieren und keine Geschichte haben. Sie werden entdeckt und gesehen, wie sie sich unabhängig voneinander auf oder außerhalb der Leinwand bewegen, je nach den Einflüssen des Augenblicks und nicht nach meinen Launen.

Mich interessieren die Veränderung der Formen, die Transformation der Figuren, die unbemalten Flächen auf der Leinwand, die unvereinbare Vielfalt, die Extreme der Kontraste. Dies ist ein endloser Prozess und da das endgültige Aussehen des Gemäldes für mich nicht wichtig ist, machen die Bemühungen, ein Gemälde absichtlich zu malen, es bedeutungslos.

Jedes neue Gemälde ist für mich eine Überraschung. Ich interessiere mich nicht mehr für die Gemälde selbst, sondern dafür, sie zu malen ...

Ich möchte in meinen Bildern eine Explosion sehen, aber ich möchte nicht, dass sie negativ sind. Ich bin mit dem Ausdruck positiver Emotionen zufrieden, auch wenn ich kein positives Thema darstelle. Manchmal finde ich es interessant, in der Tragödie ein komödiantisches Merkmal zu finden und es hervorzuheben.

Ich möchte, dass meine Werke wie meine Träume sind, die ich vielleicht gesehen habe, die ich aber aus meinem Gedächtnis gelöscht habe. Dieser Gedanke mag etwas seltsam erscheinen, aber er könnte eine Widerspiegelung der unterbewussten Wahrnehmung sein.

Während die gesamte Leinwand bemalt wird, erscheinen und verschwinden die Figuren, indem sie ihre Plätze und Farben verändern und sich über die Leinwand bewegen. Mit anderen Worten: Sie verändern ihre Bewegungen, bis sie ihren richtigen Platz finden.

Wenn ich ein neues Bild zeichne, versuche ich immer, so wenig wie möglich von der Leinwand abzudecken. Ich mag die Farbe der Leinwand. Manchmal kommt es vor, dass das Bild fertig ist, ohne die ganze Leinwand abzudecken, aber manchmal ist das nicht der Fall."