Sandrine Belmont

Malen ist für mich viel mehr als eine einfache künstlerische Tätigkeit, es ist eine Möglichkeit, mich mit den tiefsten Teilen meines Selbst zu verbinden, die Reflexion beiseite zu lassen und in einen meditativen, sogar spirituellen Ansatz einzutauchen. Indem ich meinen Emotionen und meinem Unterbewusstsein freien Lauf lasse, schaffe ich es, mich als Künstler weiterzuentwickeln.

Mehr als eine Leidenschaft ist es das Schaffen, das mich ans Licht bringt, weit weg von den Schatten des Lebens. Ich war schon immer sensibel für Ästhetik, Licht und Raum. Als Psychologin bin ich täglich mit dem Leid meiner Patienten konfrontiert. Anstatt es jedoch aufzusaugen, lernte ich, mich zu schützen, indem ich in einen Ozean der Ruhe eintauchte. Nachdem ich ihren Vertraulichkeiten zugehört habe, finde ich Frieden in der Stille. Trotz der Hässlichkeit des Missbrauchs finde ich Trost in der Schönheit um mich herum.

Stille beruhigt mich, obwohl sie manchmal an Einsamkeit erinnert. Mein tägliches Leben führt mich dazu, die Dualität zwischen Licht und Dunkelheit zu erforschen, wesentliche Elemente des Lebens eines jeden Menschen. Durch abstrakte Malerei drücke ich diese Ambivalenz aus. Das Licht in der Ferne symbolisiert Hoffnung, während der Horizont, der in meinen Arbeiten häufig präsent ist, Raum, Unendlichkeit und das Fehlen von Grenzen hervorruft. Licht könnte ohne die Dunkelheit, die ihm vorausgeht, nicht existieren.

Wie Vincent Van Gogh sagte: „Ich träume mein Bild, dann male ich meinen Traum.“ Ich schlafe mit Bildern und Farben ein und wache mit Ideen im Kopf auf. Meine größte Herausforderung besteht darin, diese Ideen zu begreifen, bevor sie durch andere ersetzt werden. Allerdings reifen die Kreationen mehrere Tage, bevor sie ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis erzielen und ich kann oft darauf zurückgreifen.

Ich begann mit einer Farbpalette und ließ mich nach einigen Studien von meiner kreativen Intuition leiten, ohne zu viel nachzudenken. Ich suche nach Ausgewogenheit in der Atmosphäre, die ich vermitteln möchte.

In einer Welt in ständiger Bewegung und auf der Suche nach Sinn möchte ich mit meinen Bildern Momente der Ruhe oder Besinnung bieten. Ich lade alle ein, sich von den Emotionen, die von meinen Bildern ausgehen, auf eine introspektive Reise mitreißen zu lassen. Ich würde mich freuen, wenn einige Menschen von meiner Malerei berührt wären und sie als Quelle der Ruhe und Besinnung empfinden würden.