Die Stadt Compiègne und die Galerie de l'Est präsentieren Ihnen die Ausstellung der Künstler und Plastiker Evgeniya Buravleva und Egor Plotnikov, Tel endroit, tel moment, die gleichzeitig in beiden Ausstellungsräumen stattfindet: im Espace Saint-Pierre des Minimes und in der Galerie de l'Est.
Die Künstler äußern sich in verschiedenen Medien (Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation, Video) mit dem Thema Landschaft als ein in der Zeit existierender Raum.
Das vor der Leinwand stehende Subjekt des Gemäldes oder der Skulptur wird mit dem Betrachter gleichgesetzt, der durch das Panorama der Ausstellung in die Landschaft seiner eigenen Erinnerung eindringt, die die Erfahrung seines Lebens wiedergibt.
Landschaft in Echtzeit
Das Kunstwerk ist oft ein Hinweis auf eine Welt, die sich bewegt. Mal als Zeichen, mal als Strich, erscheint es uns als absolutes Abbild des Sandes der Zeit. Dieses Paradoxon ist in allen Bereichen der Kunst zu finden, aber das Register der Landschaft ist dasjenige, das diese Problematik am tiefsten erfasst.
Evgeniya Buravleva und Egor Plotnikov verfolgen einen induktiven Ansatz, bei dem der Betrachter seine eigene Wahrnehmung entwirft. Die Künstler gestalten ein falsches Frontalverhältnis, in das wir uns gerne versenken. Sie eignen sich eine fast modellhafte Praxis an, um unsere Beziehung zur Natur zu formalisieren: eine vor allem intellektuelle Beziehung, in der die Landschaft und ihre Darstellungen Iterationen der Selbstversenkung und der Kontemplation sind.
Diese Ausstellung versteht sich als ein von Erinnerungen bewohntes Panorama. Jedes Werk ist ein zarter Abdruck von schwebenden Räumen, die ein Gefühl der Ruhe analogisieren. Die Verschmelzung von Pastelltönen mit tieferen Tönen führt den Betrachter dazu, diese Vorschläge als Heiligtümer wahrzunehmen, in denen er Frieden finden muss. Dennoch behält die Landschaft einen Hauch von Geheimnis. Das Bild ist tief und kann labyrinthisch sein. Der Betrachter kann sich entscheiden, sich darin zu verlieren, um sich in seinen unfassbarsten Gedanken zu verlieren. Der Aufbau einer Landschaft impliziert ein Gefühl der absorbierenden, reinigenden Leere und markiert eine gewisse Verlorenheit, eine Flucht in unendlich sinnliche Grenzbereiche. Sie vermittelt einen Eindruck von beunruhigender Erstarrung.
Die Landschaft, die an eine Ruine grenzt, findet ihre Fortsetzung in einem zeitlos anmutenden Vokabular. Evgeniya Buravleva und Egor Plotnikov verwirren hier die Zeitmaßstäbe, indem sie mehrere Zeitschienen kreuzen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft koexistieren mit dem Laub, dem Licht und den Figuren. Diese vertrauten Formen verkörpern das Wesentliche, an das sich der Mensch klammert. Wie echte Orientierungspunkte in der Hektik des Lebens werden diese Elemente hier von allen erkannt. Sie fügen sich in eine moderne und zeitgenössische Ikonografie ein und feiern so eine Landschaft, die demjenigen, der sie durchwandert, nahe ist.
Evgeniya Buravleva und Egor Plotnikov konkretisieren die Landschaft durch die Wirkung einer kristallisierten Präsenz, die durch den Raum des Kunstwerks gezähmt wird. Diese hinterlässt eine Spur und bezeugt unseren Aufenthalt auf der Erde. Die Landschaft wird gezähmt bis hin zu ihrer Spiegelung, dem Spiegelbild des Anderen und der Zuflucht des Ichs. Ist sie wirklich zu einer desillusionierten Subjektivität verurteilt? Wenn es Emotionen gibt, dann lesen Sie diese wie ein offenes Buch, die Biografie einer Welt an den Grenzen der Realität und ihrer eigenen Fiktion.
Maxime Kapral Kastel
Raum Saint-Pierre des Minimes
Galerie de l'Est
Promenade des Minimes - 60200 Compiègne
03 44 40 84 83 - 06 17 89 25 45
Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr.
Freier Eintritt
Mehr lesen