John Capitano

„1986 begann ich mit der Farbauswahl nach einem Zufallssystem zu malen. Die Strategie dabei ist folgende:

Ich wähle einen Bereich aus, der bemalt werden soll. Dann werfe ich einen Pfeil auf die Mitte der Dartscheibe. Wenn ein nummerierter Keil getroffen wird, male ich mit dem vorgegebenen Farbton.

Dieses willkürliche System wird spielerisch umgesetzt und führt zu einzigartigen Farbkombinationen. Um ein Gemälde zu lösen, verlagert sich mein Spiel auf Problemlösung, wobei dieser Zufallsprozess weiterhin erhalten bleibt.

Ich arbeite weiterhin in diesem Prozess, da sich meine künstlerischen Interessen immer noch um Elemente des Spiels und der Entdeckung drehen. Während ich mich jedoch mit visueller Dynamik beschäftige – dem Spiel der Farben, visuellen Effekten und der viszeralen Natur der Farbe, ihren verschiedenen Anwendungen und Wechselwirkungen – bin ich fasziniert von der Spannung zwischen diesen streng malerischen oder abstrakten Anliegen und der gegenständlichen Bildsprache.

Ich habe mich mit einer großen Bandbreite von Bildern beschäftigt, darunter auch Stillleben, die historisch als einfache Kunst gelten und sich daher gut für freies Ausprobieren eignen. In jüngster Zeit bin ich zu noch banaleren Themen zurückgekehrt, die meiner Arbeit auch einen Sinn für Humor verleihen. Ich konfrontiere die banale Natur des Alltags und stelle alles dar, von der Küchenspüle und ihren üblichen Formen der Unordnung bis hin zum furchtbaren Zustand des Badezimmers – ein seltenes Thema im Bereich der Kunst.

Obwohl die spielerische Natur des Themas den Prozess ergänzt, bleibt diesem Prozess oft eine inhärente Spannung erhalten – die Spannung zwischen Chaos und Ordnung, Kampf und Spiel, Unbestimmtheit und Selbstdarstellung.“