Thandiwe Muriu

Thandiwe Muriu hat sich seit ihrem 14. Lebensjahr für die Fotografie begeistert. Sie wuchs in Kenia in einer künstlerischen Familie mit einer Schwester, die Stylistin ist, und einer talentierten Pianistin auf und verfeinerte ihre Technik, indem sie sich im Teenageralter von der Zeitschrift Vogue inspirieren ließ. Auf Ermutigung einer ihrer Schwestern wandte sie sich der kreativen Porträtmalerei zu und nutzte die Vorteile der sozialen Medien. Im Internet wurde man schnell auf ihr Talent aufmerksam, was ihr den ersten Auftrag als junges Talent einbrachte.

Zu einer Zeit, als die Fotografie überwiegend von Männern dominiert wurde, studierte Thandiwe Muriu an einer Wirtschaftsschule und arbeitete gleichzeitig mit bekannten Fotografen wie Mutua Matheka und Emmanuel Jambo zusammen. Nach ihrem Abschluss widmete sie sich ganz der Modefotografie und unterzeichnete im Alter von 23 Jahren ihren ersten Vertrag für eine internationale Kampagne.

Thandiwe ist entschlossen, die natürliche Schönheit schwarzer Frauen hervorzuheben, und versucht, die Schönheitskriterien schwarzer Frauen darzustellen, die auf den Titelseiten von Zeitschriften oft nicht zu finden sind. Ihre Entwürfe betonen die schwarze Haut und die Afro-Frisuren und erinnern mit ihren farbenfrohen Stoffen an die glorreiche Vergangenheit der afrikanischen Reiche.

Thandiwe Muriu möchte ein Vorbild für die neue Generation engagierter kenianischer Frauen sein. Ihre Serie „Camo“ (2015) ist ein Meilenstein in ihrem künstlerischen Prozess und zeigt ihre Fähigkeit, surreale Illusionen zu schaffen, ohne auf digitale Manipulationen zurückzugreifen, indem sie leuchtende Stoffe und alltägliche Haushaltsgegenstände verwendet. Durch ihre Kunst setzt sie sich mit Fragen der Identität und der Selbstwahrnehmung auseinander und definiert das Empowerment der afrikanischen Frauen neu.

In nur drei Jahren ihrer Karriere wurden Thandiwe Murius Werke in bedeutende private und öffentliche Sammlungen aufgenommen, was ihren atypischen künstlerischen Werdegang und ihren bedeutenden Einfluss auf die Welt der Fotografie unterstreicht.