Körper in Bewegung – Loosen Art Gallery, Rom – Italien. 1.–28. Februar 2019
Wenn die Wörter „Körper“ und „Bewegung“ untrennbar miteinander verbunden sind, lohnt es sich, zumindest einige der künstlerischen Experimente zu erwähnen und nachzuzeichnen, die seit dem 19. Jahrhundert in Europa und darüber hinaus stattfanden. Seit der Geburt der Fotografie im Jahr 1839 bot sie endlich jedem die Möglichkeit, sich auf ein besonderes Thema zu konzentrieren: den (menschlichen und tierischen) Körper, dargestellt in Bewegung, der seine Labilität, Mobilität und natürliche Instabilität offenbart. Ein Thema, das nicht nur zu den Wahrzeichen der Moderne zählte, sondern auch bald das doppelte Interesse der Künstler offenbarte: Wissenschaft auf der einen und Ästhetik auf der anderen Seite. Seitdem gibt es zahlreiche Beispiele dafür, wie Körperbewegung zu einem spannenden Thema wurde, insbesondere im kreativen Bereich.
Zu den Pionieren der Fotografie zählen nicht nur Fotografen und Wissenschaftler wie Muybridge und Muray, die Chronofotografien anfertigten und so die Darstellung von Bewegung ermöglichten.
An der Schwelle zum 20. Jahrhundert betrachteten Künstler wie die Futuristen den Körper in Bewegung als eines der Schlüsselworte ihrer theoretischen und kreativen Forschung. „Mädchen läuft auf einem Balkon“, ein Gemälde von Giacomo Balla (1913), ist nur eines der Beispiele. In Frankreich beschäftigte sich etwa zeitgleich Marcel Duchamp mit ähnlichen Experimenten, die zu „Akt, eine Treppe herabsteigend“ (1912) führten – ohne andere bedeutende Vorbilder des 19. Jahrhunderts wie Monet, Degas oder Ingres mitzuzählen.
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