Uwe Ommer

Der in Bergisch-Gladbach geborene Uwe Ommer war schon in jungen Jahren von der Fotografie fasziniert. Er interessierte sich zunächst für die Vogelfotografie , bekam mit 14 seine erste Kamera und begann mit einer begrenzten Ausrüstung. Mit 18 verlor er das Interesse an Vögeln, verbesserte jedoch seine Fähigkeiten als Fotograf. Er machte eine Ausbildung in einem Fotogeschäft und arbeitete nebenbei für Lokalzeitungen, wo er über alles Mögliche berichtete, von Verkehrsunfällen bis hin zu Hochzeiten, wenn die regulären Fotografen nicht verfügbar waren.

1962 erhielt Ommer auf der Photokina 1962 den ersten Deutschen Jugendfotopreis für seine Fotografie von fußballspielenden Kindern. Im folgenden Jahr ging er nach Paris (nur für ein Jahr, um Französisch zu lernen) und begann als Assistent des Werbefotografen Jean Pierre Ronzel zu arbeiten. Obwohl Ommer sein Französisch perfektionierte, verließ er Paris letztlich nie.

1966 eröffnete er sein eigenes Fotostudio und arbeitete hauptsächlich im Mode- und Werbebereich für kleine Frauenzeitschriften. Ommer erlangte in Paris allmählich Anerkennung für seine Arbeit, begann in örtlichen Galerien auszustellen und veröffentlichte sein erstes Buch.

Im Jahr 1995 änderte Ommer seine Richtung radikal und beschloss, ein Projekt in Angriff zu nehmen, das sich von allem unterschied, was er je zuvor getan hatte – ein Projekt, das sich von allem unterschied, was irgendjemand zuvor getan hatte. Als persönliche Herausforderung stellte er im folgenden Jahr einen Dokumentarfilm aus, in dem er alle Familientypen auflistete, die zur Jahrtausendwende auf jedem Kontinent lebten. Ausgestattet mit einem Land Rover, einer Rolleiflex-Kamera, einem tragbaren Studio, einem Assistenten und einer Vielzahl von Straßenkarten und anderen Reiseführern besuchte Ommer in den nächsten vier Jahren 130 Länder und interviewte und fotografierte über 1.000 Familien. Taschen veröffentlichte den Katalog „1000 Families“ im Jahr 2000, nachdem die Fotografien im September auf der Photokina 2000 in Köln der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren. Seitdem reiste die Ausstellung um die ganze Welt und wurde für den Umfang und die Schönheit der Fotografien sowie ihre einfache Botschaft der Gemeinschaft gelobt.

Im Jahr 2002 wurde Uwe Ommer aufgrund der Wirkung seiner Arbeit zum Ehrenmitglied der Royal Photographic Society ernannt.