Fritz Glarner

Fritz Glarner (20. Juli 1899 in Zürich - 18. September 1972 in Locarno) war ein schweizerisch-amerikanischer Maler.

Glarner war ein führender Vertreter der sogenannten Konkreten Kunst, einer Künstlerbewegung, deren Wurzeln auf die Maler von De Stijl und die Prinzipien des Bauhauses zurückgehen. Er war ein Anhänger von Piet Mondrian, stark beeinflusst von Mondrians Theorien der "dynamischen Symmetrie". Als er sich als Künstler entwickelte, wurden seine Arbeiten zunehmend von Mondrians neoplastischer Theorie beeinflusst.

Seine Vorliebe für nicht-figurative Kunst begann 1929 in Paris, wo er Mitglied der Gruppe Abstraction-Création war. Glarner griff Mondrians Motiv auf, vereinfachte Farben und Formen auf einem Architekturmodell anzuordnen.[1] Glarner führte eine Diagonale in Mondrians strenge horizontale und vertikale geometrische Ästhetik ein und schuf neue, ebenso systematische Kompositionsprinzipien, die er „Relational Painting“ nannte.

Wie Mondrian beschränkte Glarner seine Farbpalette auf die Primärfarben Rot, Gelb und Blau. Er erweiterte Mondrians schwarze "Linie" auf eine breite Palette von Grautönen, die sowohl als Linie als auch, wie die Primärfarben, als geometrische Farbflächen verwendet wurden. Viele seiner Werke sind Tondos, seine charakteristischen Beziehungsprinzipien im Kreis angeordnet. Glarners Ergänzungen und Modifikationen von Struktur und Farbe zum Mondrian-Stil verliehen seinen Werken Lebendigkeit und räumliche Dimensionen.

24 seiner Werke gehören dem Museo Cantonale d'Arte in Lugano, Schweiz. Ein Wandbild von Glarner ist in der Kunstsammlung des Gouverneurs Nelson A. Rockefeller Empire State Plaza in Albany, NY, enthalten.

Obwohl Glarner Schweizer ist, in Zürich geboren und seiner Heimat eng verbunden geblieben ist, hat er die meiste Zeit seines Lebens als Expat gelebt. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Italien und Frankreich. Er studierte und arbeitete von 1923 bis 1935 in Paris. Glarner emigrierte 1936 in die Vereinigten Staaten, lebte und arbeitete zunächst in Manhattan, dann in einem Atelier und Wohnhaus auf Long Island. 1966 wurde er bei rauer See auf einem Ozeandampfer auf der Überfahrt von Europa nach Amerika schwer verletzt. 1971 kehrte er in die Schweiz zurück und ließ sich in Locarno nieder. Er starb im folgenden Jahr.