Sarah Lucas

Sarah Lucas ist eine englische Bildhauerin, Installationskünstlerin und Fotografin. Sie wurde in den 1990er Jahren zu einer der bedeutendsten jungen britischen Künstlerinnen mit einer Reihe von höchst provokanten Arbeiten. In den frühen 1990er Jahren begann sie, Möbel als Ersatz für den menschlichen Körper zu verwenden, meist mit groben genitalen Anspielungen. In Arbeiten wie Bitch (table, t-shirt, melons, vacuum-packed smoked fish, 1995) verschmilzt sie die frauenfeindliche Boulevard-Kultur mit der Ökonomie des Ready-Made, mit der Absicht, sexuelle Stereotypen zu konfrontieren. Wie bei früheren Arbeiten, in denen sie vergrößerte Seiten aus der Zeitung Sunday Sport gezeigt hatte, bestand die Absicht darin, die Stereotypisierung auf ihrem eigenen Boden anzugreifen, wobei sie eine Basissprache verwendete, die durch eine Affinität zu früheren Bewegungen wie dem Situationismus und dem Surrealismus eine kritische Tragfähigkeit erhielt. Sie ist auch für ihre konfrontativen Selbstporträts bekannt, wie Human Toilet Revisited (1998), eine Farbfotografie, in der sie auf einer Toilette sitzt und eine Zigarette raucht. In ihrer Einzelausstellung The Fag Show (2000) untersuchte sie ihre Besessenheit von Zigaretten als Material für die Kunst und deutete damit die Verbindung zwischen Rauchen und sexuell obsessiver Aktivität an. Die Morbidität und provokative Natur ihrer Arbeit hat oft Vergleiche mit Francis Bacon und Damien Hirst hervorgerufen - ihre androgyne Besetzung dieser männlichen Low-Life-Domäne gibt ihrer Arbeit einen Großteil ihres kritischen Charakters. 1996 war sie das Thema einer BBC-Dokumentation, Two Melons and a Stinking Fish.