Glitch Art

Unter Glitch Art versteht man Kunst, die technische Fehler zu ästhetischen Zwecken darstellt. Die Künstler stellen diese "Fehler" durch eine Reihe erkennbarer digitaler Bilder wie statische, verpixelte, zusammengefügte oder verzerrte Bilder und Viren nach. 

Das Auftauchen dieses neuen Phänomens in der Kunstszene hat eine Reihe von Reaktionen ausgelöst. Seit ihrem Debüt in den frühen 2000er Jahren hat sich die Kunstform von einer Art Neuheit zu einem kommerziellen und populären Kunsttrend entwickelt. Einige Künstler vergleichen Glitch Art mit dem Kubismus und ziehen Parallelen zwischen der kubistischen Theorie der Reduktion von Formen auf ihre geometrischen Grundformen und den Versuchen der Glitch Art, grundlegende digitale Sequenzen in eine ästhetische Form zu bringen. Manche vergleichen die Glitch Art auch mit der Pop Art, da sie populäre Kultur wie Film, Fernsehen, Videospiele und Werbung abbildet. Beispiele finden sich überall, von populären Musikvideos wie "Welcome to Heartbreak" von Kanye West über Filme wie Paranormal Activity bis hin zum Titelbild des New York Times Magazine von 2016 über Edward Snowden.

Glitch Art ist auch insofern interessant, als sie die "Anomalien" und "Fehler", die wir als Defekte betrachten würden, gezielt in den Mittelpunkt der Kunst stellt. Im Zeitalter von Photoshop und digitalisierter Perfektion hebt sich die Glitch Art als Verteidigerin des Fehlerhaften ab. Darüber hinaus macht die Idee, ein altes Bild zu zerstören, um ein neues zu schaffen, indem man absichtlich etwas hinzufügt, das sonst unerwünscht und visuell unattraktiv wäre, die Glitch Art im Wesentlichen zu einem konzeptionellen Kunstwerk. 

Auch wenn es futuristisch und modern erscheinen mag, gibt es den Begriff Glitch Art schon seit den 1960er Jahren. Und dieser Trend wird auch so schnell nicht verschwinden, denn er setzt sich in der Kunstwelt immer mehr durch. 

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