Seydou Keita

Seydou Keïta wurde 1921 in Bamako, Mali, geboren. Er begann 1935 mit einem kleinen Kodak Brownie Blitz zu fotografieren. 1948 eröffnete er sein Studio und spezialisierte sich auf Porträts, die er auf Bestellung bei natürlichem Licht und in Schwarzweiß anfertigte. Er war sehr schnell sehr erfolgreich und die Einwohner von Bamako, Mali und Westafrika strömten in sein Atelier. Man posiert dort allein, zu zweit, in der Familie, in der Gruppe, unter Freunden, gerahmt in Dreiviertel-Büste oder in Füßen, fast immer von Keïta selbst positioniert, der seinen Kunden das schönste Bild geben möchte. In seinem Studio können sich Kunden mit schicken Kleidern, Hüten und Accessoires sowie einem Radio, Fahrrad, Roller und Auto fotografieren lassen, das Keïta ihnen zur Verfügung stellt. Der Fotograf verwendet dekorative gemusterte Hintergründe, die er alle zwei bis drei Jahre erneuert. Seine Fotografien sind ein außergewöhnliches Zeugnis der malischen Gesellschaft von Ende der 1940er bis 1963. Ab der Unabhängigkeit wurde er offizieller Fotograf der malischen Regierung und ging 1977 in den Ruhestand. Seine Anfang der 90er Jahre wiederentdeckten Arbeiten wurden weltweit gezeigt . Durch die Suche nach extremer Präzision erfand er intuitiv die Kunst des Porträts neu. Eine Anmut, eine Eleganz strahlt durch alle seine Bilder. Er starb 2001.