
Neo-Expressionismus
Im Italienischen als Transavanguardia ("Jenseits der Avantgarde") bekannt, im Deutschen als "Neue Wilde". Die neoexpressionistische Bewegung entstand als Reaktion auf die stark konzeptuell ausgerichteten und minimalistischen Stile, die die 1970er Jahre dominiert hatten, und entwickelte sich in den USA, Deutschland und Italien als eine zeitgenössische Wiederbelebung der frühen expressionistischen Kunst.
Der Stil zeichnete sich durch eine radikale Rückkehr zur figurativen und sinnlichen Kunst, zu wiedererkennbaren visuellen Darstellungen von Objekten und zu einer lebhaften, ausdrucksstarken Verwendung von Farben aus, die eine Geste der Dekadenz und des Konsumverhaltens in der Kunstwelt der Nachkriegszeit waren. Im Mittelpunkt dieser Bewegung standen texturreiche Pinselstriche und emotionale Erzählungen.
Die Arbeiten von Julian Schnabel, David Salle, Eric Fischl und Jean-Michel Basquiat werden oft eng mit der Verbreitung des neoexpressionistischen Stils in den USA in Verbindung gebracht. Ihre texturalen Experimente, ihre kommunikative Fotografie und ihre kühne Verwendung von Farbe und Erzählung bieten uns heute einen unverzichtbaren Einblick in die zeitgenössische künstlerische Entwicklung nach den 1970er Jahren.
Anderswo auf der Welt leisteten die Italiener Sandro Chia und Francesco Clemente sowie die Deutschen Anselm Kiefer und Georg Baselitz bedeutende Beiträge zu diesem unorthodoxen Bild- und Kompositionsstil. Entdecken Sie mit uns einige der wichtigsten neoexpressionistischen Werke sowie Arbeiten, die von dieser revolutionären Bewegung inspiriert wurden.