Dominique Laude

Was die Malerei von Dominique Laude auszeichnet, ist in erster Linie die obsessive Präsenz des Körpers. Gestreckt, gefallen, gequält, zerrissen, destrukturiert, verzerrt, verlassen, im Raum verloren, am Rande der Metamorphose, ist der Körper Stütze und Ort der Auseinandersetzung zwischen Liebe und Tod. Die Gesichtszüge des Künstlers sind vom Expressionismus und den großen Klassikern in ihrer Exzessivität inspiriert. Dies äußert sich in der Störung der natürlichen Formen, der Beschränkung der Farben auf Rot-, Ocker-, Schwarz- und Weißtöne, der Entstellung der Gesichter, die ein gewisses schmerzhaftes Delirium ausdrücken, der Aufhebung aller Regeln.

Dominique Laude konfrontiert Halluzinationen mit sensibler Wahrnehmung, die instinktive Revolte des Körpers mit ordnender Vernunft. Seine Figuren werden vielgestaltig; eine Ansammlung knetbarer, tonartiger Fragmente, so flüchtig wie Asche. Innerhalb seiner Körperstützen, in denen Elemente aufeinanderprallen und sich auseinanderreißen, gleicht der schöpferische Akt dann einem kühnen Versuch, das Individuum aus dem Abgrund des Informellen, aus dem Chaos der Menschheit zu reißen. Caroline Canault.