Jyvia Soma Mashe

Indische Stammesmalerei (Warli-Stamm); Kunst der Aborigines; Volkskunst. Bis Ende der 1960er Jahre war die Bildkunst dieses Stammes ausschließlich Frauen vorbehalten. Diese angestammte Ritualkunst erlebte in den 1970er Jahren eine radikale Veränderung: Ein Mann, Jivya Soma Mashé, begann nicht nur während der Rituale, sondern täglich zu malen. Sein Talent wurde auf nationaler Ebene sehr schnell wahrgenommen und erhielt direkt von den höchsten politischen Führern Indiens wie Nehru oder Indira Gandhi die wichtigsten indischen Kunstpreise. Anschließend nahm er an Ausstellungen teil, die auf internationaler Ebene wahrgenommen wurden. Diese beispiellose Anerkennung brachte eine Reihe junger Menschen mit sich, die manchmal sogar von Jivya Soma Mashé selbst in improvisierten Workshops ausgebildet oder manchmal von Regierungsbeamten organisiert wurden. Diese Jungen erwarben durch die tägliche Praxis von Gemälden, die verkauft werden sollten, schnell ein Know-how, das die Bewunderung der Frauen weckte. Heute malen nur noch wenige Frauen und überlassen diese Aufgabe den Männern, einschließlich gelegentlicher ritueller Malerei. Viele dieser jungen Maler wurden durch institutionelle oder private Initiativen eingeladen, im Ausland auszustellen. Unter ihnen hatte Shantaram Tumbada die Gelegenheit, eines seiner Werke an der Wand eines Gebäudes in Frankreich in Lyon zu sehen. Sein Stil erreicht eine seltene grafische Reife und verleiht seinen einfachsten Zeichnungen die visuelle Wirksamkeit der besten Piktogramme.