Nikolai Dronnikov

„Seit meinem 13. Lebensjahr bin ich französischer Maler“, so definiert sich Nikolai Egorovitch Dronnikov - russischer Maler, geboren 1930 im verlorenen Dorf Boudki (Region Tula). Diese Aussage erscheint nur auf den ersten Blick widersprüchlich. Eine detailliertere Herangehensweise an Leben und Werk des Malers, Bildhauers und Verlegers Nikolai Dronnikov ermöglicht es uns zu verstehen, warum er als der russischste französische Maler und der französischste russische Maler bezeichnet wird. Seine künstlerische Karriere, die vor dem Krieg im Atelier für plastische Kunst des Hauses der Pioniere in Moskau begann, wurde 1905 an der Malschule und dann am Surikov-Institut in Taganka fortgesetzt. 1972 kehrte er nicht von einer privaten Reise nach Frankreich in die UdSSR zurück und konnte im Alter von 42 Jahren seinen Lebenstraum verwirklichen: frei zu sein, sich zu schaffen und zu bewegen, Kulturen zu verbinden und die Entwicklung der russischen Kultur in der Auswanderung mitzuerleben . Ohne sich einer abweichenden Bewegung anzuschließen, hat Dronnikov seine Nische als Chronist der russischen Auswanderung herausgearbeitet. Seine zahlreichen Zeichnungen, seine Porträts mit Bleistift oder Öl von Zeitgenossen sind in den Augen der Kulturhistoriker zu brillanten Zeugnissen der Zeit von großem dokumentarischen Wert geworden. [...] "Russischer Beobachter"