Irme Mamsirati

Ich bin türkischer Staatsbürger ossetischer Herkunft (Republik Nordossetien-Alanien / Mittelalterliches Königreich Alans). Mein Großvater musste sein Land wegen der bolschewistischen Revolution verlassen. Adelsfamilien wurden von den Behörden unter Druck gesetzt. Anhänger der Roten Armee auf der Suche nach dem "Zertifikat edler Herkunft", das während der zaristischen Ära genehmigt wurde, durchsuchten ständig das Haus meines Großvaters. Bei einer dieser Durchsuchungen wurde mein Großvater festgenommen. Nach 10 Tagen im Gefängnis half ihm der Gefängnisdirektor, der zuvor im Haus meines Großvaters gearbeitet hatte, der Hinrichtung zu entkommen. Dann mussten sie ihre Häuser verlassen und sich in der Türkei niederlassen. Mein ursprünglicher Name ist Mamsirati, die türkische Regierung gab uns den türkischen Namen Temurlenk. Mein Vater gab mir diese ossetisch-türkischen Namen; Irme Ozlem, was Sehnsucht nach der Heimat bedeutet. Ich heiße Irme Mamsirati. Ich lerne mich selbst kennen und verstehe, wer ich bin und Kunst ist meine Art, mich selbst zu entdecken, und jede Minute meines Lebens mit Menschen, die mich betreffen, ist meine Hauptinspiration!

Als ich Jackson Pollocks One: Number 31-Gemälde zum ersten Mal sah, fühlte ich es und fühlte mich, das wahre Ich. Ich wurde durch den Einfluss von Pollock, Richter und im Abstrakten Expressionismus angeregt. Jeder möchte gehört und gefühlt werden. 2017 kehrte ich in meine Heimat zurück, um meine Vorfahren zu verstehen. Mir wurde klar, dass das Abstract nicht völlig ausreichte, um mich auszudrücken. Ich hatte das Gefühl, in einer anderen Zeitlinie zu leben, als ich dort war. Ich habe mich tief gefragt, wer ich bin und was ich will. Malewitsch beeinflusste mich auch als "reines künstlerisches Gefühl". Nach meiner Rückkehr nach Istanbul änderte sich mein Ausdruck der Malerei. Eine Frau zu sein ist das Hauptthema meiner Arbeiten, wie Menschen uns sehen und wie wir uns selbst sehen.