Waldemar De Andrade

Waldemar

(Waldemar de Andrade e Silva)

1933 – Timburi, SP 2015 – Embu, SP

Waldemar war Landarbeiter, kaufmännischer Angestellter, Boxer und Theaterschauspieler. Er befasste sich 1968 mit dem Leben der indigenen Völker in der Region Xingu im Amazonasgebiet, um seine künstlerische Arbeit zu entwickeln, und wurde als der Künstler bekannt, der die indigenen Völker malte. Seit seiner Kindheit fühlte er sich aufgrund seiner Herkunft zu diesem Thema hingezogen und fühlte sich immer als einer von ihnen. Dank der Brüder Villas-Bôas, berühmte Anthropologen, konnte er Kontakt zu den Indianern aufnehmen und sie in ihrer Vertrautheit näher kennenlernen. Er reiste 1971 zu den Xingu und besuchte die Indianer in den folgenden acht Jahren häufig, um ihre Lebensweise, ihren Alltag, ihre Rituale und ihre Feste zu beobachten.

Er führte 60 Ausstellungen in Brasilien, 14 in den Vereinigten Staaten und 57 in Europa durch, hauptsächlich in Deutschland, das er 14 Mal besuchte. Das mit seinen Gemälden illustrierte und in Deutschland erschienene Buch Lendas e Mitos dos Índios Brasileiros erscheint in der achten und in Japan in der zweiten Auflage. Dieses Buch wurde schließlich 1998 in Brasilien von FTD Editor in São Paulo veröffentlicht. 1996 wurde in Deutschland ein Lernspiel mit 110 Spielkarten mit Bezug zur indigenen Kultur veröffentlicht. Das Spiel, das in dreizehn Sprachen verfügbar war, enthielt Lehrvorschläge und jede Karte war von Waldemar bemalt. Als Forscher der indigenen Kultur gründete Waldemar 2005 das Museu do Índio in Embu, einer Gemeinde im Bundesstaat São Paulo, das noch heute geöffnet ist. Der Künstler hat Gemälde in den Anthropologiemuseen von Indiana und Michigan, USA, im Museum von Skopje in der Republik Mazedonien, einem der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, und im Museu de Arte Naif de Assis, São Paulo, ausgestellt.