
Biografie
Ibrahim Mahama ist ein zeitgenössischer ghanaischer Künstler, der für seine großformatigen Installationen bekannt ist, in denen er gefundene Materialien wiederverwendet, um Themen wie Arbeit, Handel und Kolonialgeschichte zu behandeln. Seine jüngste Ausstellung „Zilijifa“ in der Kunsthalle Wien (9. Juli – 2. November 2025) ist seine erste Einzelausstellung in Österreich. Es zeigt eine lebensgroße Diesellokomotive, die von Tausenden emaillierter Eisenpfannen getragen wird und die Last der Geschichte und das Erbe der kolonialen Infrastruktur in Ghana symbolisiert.
Anfang 2025 hüllte Mahama die Kunsthalle im schweizerischen Bern in Jutesäcke und erinnerte damit an die Intervention von Christo und Jeanne-Claude im Jahr 1968. Diese Installation hinterfragt das Erbe der Institution und ihren Einfluss auf die architektonische und künstlerische Landschaft der Stadt.
Im Jahr 2024 zeigte Mahamas „A Spell of Good Things“ im New Yorker White Cube, wie er ausrangierte Materialien wie Krankenhausbetten und Zugteile verwendete, um über Ghanas koloniale Vergangenheit und die gegenwärtigen soziopolitischen Realitäten nachzudenken.
Mahamas Arbeit umfasst häufig großformatige Installationen aus Materialien wie Leinensäcken, die er und seine Mitarbeiter zusammenfügen und über architektonische Strukturen drapieren. Diese Arbeiten spiegeln eine gemeinsame Anstrengung wider und stellen Reflexionen über Handel und globale Wirtschaftssysteme dar.
Über seine künstlerischen Aktivitäten hinaus engagiert sich Mahama für die kulturelle Entwicklung in Ghana. Er gründete das Savannah Centre for Contemporary Art (SCCA), Red Clay Studio und Nkrumah Volini in Tamale und schuf Räume für Ausstellungen, Forschung und Bildung.
Sammler und Kunstliebhaber schätzen Mahamas Werke wegen ihrer kraftvollen Erzählungen und ihres innovativen Materialeinsatzes, die traditionelle Kunstformen in Frage stellen und einen kritischen Diskurs über historische und zeitgenössische Themen anregen.