

Biografie
Laila Shawa (4. April 1940–24. Oktober 2022) war eine palästinensische bildende Künstlerin, deren Werk als persönliche Reflexion über die Politik ihres Landes beschrieben wurde, insbesondere durch Hervorhebung wahrgenommener Ungerechtigkeiten und Verfolgung. Sie war eine der bekanntesten und produktivsten Künstlerinnen der arabischen revolutionären zeitgenössischen Kunstszene.
Als Palästinenserin, die ihre prägenden Jahre im Gazastreifen verbrachte, und als Tochter von Rashad Al Shawa, dem Aktivisten und Bürgermeister von Gaza-Stadt, wurde Shawas revolutionärer Geist schon in jungen Jahren in die Wiege gelegt. Ihre Kunstwerke, darunter Gemälde, Skulpturen und Installationen, bestanden oft aus Fotografien, die als Grundlage für den Siebdruck dienten. Ihre Werke wurden international ausgestellt und sind in vielen öffentlichen (z. B. dem British Museum) und privaten Sammlungen zu sehen.
Frühen Lebensjahren
Laila Shawa wurde am 4. April 1940 in Gaza im Mandatsgebiet Palästina geboren, acht Jahre vor der Naxba von 1948. Shawa genoss eine gute Ausbildung; von 1957 bis 1958 besuchte sie das Internat des Leonardo da Vinci Art Institute in Kairo, dann von 1958 bis 1964 die Accademia di Belle Arti di Roma in Rom und studierte im Sommer an der School of Seeing in Salzburg, Österreich.
1965, nach Abschluss ihrer Schulausbildung, kehrte Shawa nach Gaza zurück und leitete Kunst- und Handwerkskurse in mehreren Flüchtlingslagern. Anschließend unterrichtete sie ein Jahr lang Kunst im Rahmen des UNESCO-Bildungsprogramms. 1967 zog sie dann für insgesamt neun Jahre nach Beirut im Libanon und war Vollzeitmalerin. Nach Ausbruch des libanesischen Bürgerkriegs kehrte sie nach Gaza zurück und gründete mit Unterstützung ihres Vaters und ihres Mannes das Rashad Shawa Cultural Centre. Leider wird das Zentrum derzeit nicht für seinen ursprünglichen Zweck genutzt, nämlich als kulturelle Verbindung nach Gaza durch Ausstellungen und Galas.