
Biografie
Joseph Csaky (1888–1971) war ein französisch-ungarischer Avantgarde-Bildhauer, der als einer der ersten Künstler gilt, der die Prinzipien des kubistischen Malens in die Skulptur übertrug, und damit eine zentrale Rolle in der Entwicklung der modernen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts spielte.
Geboren in Szeged, Ungarn, begann er 1904 ein Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Budapest, das er jedoch früh abbrach. Bei der Zsolnay-Porzellanfabrik in Pécs lernte er Keramik und Modellieren. 1908 zog er nach Paris, wo er in der Künstlerkolonie La Ruche mit Künstlern wie Alexander Archipenko und Gustave Miklos verkehrte.
Ab 1910 stellte er im Salon der Société Nationale des Beaux-Arts, später im Salon d'Automne und im Salon des Indépendants aus. 1912 nahm er an der bahnbrechenden Ausstellung der Section d'Or teil – mit Künstlern wie Picasso, Braque und Gleizes.
Nach seinem Militärdienst im Ersten Weltkrieg setzte er seine Karriere 1919 fort, unterstützt vom Kunsthändler Léonce Rosenberg und dessen Galerie de l'Effort Moderne. Werke wie Bekleidete Figur (1913) und Kubistischer Kopf (1914) spiegeln Einflüsse der afrikanischen Skulptur wider.
1922 wurde Csaky französischer Staatsbürger. Ab den 1920er Jahren wandte er sich einem figurativ vereinfachten Stil zu, mit Werken wie L'Envol (1926) und Kauernde Frau (1922). 1930 gründete er mit Jean Prouvé und Charlotte Perriand die Union des Artistes Modernes (UAM).
Wichtige Ausstellungen: Salon der Schönen Künste (1910–11), Section d'Or (1912), Musée Bourdelle (1977), Museum für Moderne Kunst Troyes (1986), Galerie Marcilhac (2007).
Seine Werke befinden sich u.a. im Centre Pompidou, Musée d'Art Moderne de Paris, Guggenheim Museum (New York) und Kröller-Müller Museum (Niederlande). Er starb 1971 in Paris.