Naive Künstler

Naive Kunst bezeichnet in der Regel Kunst, die von Künstlern geschaffen wurde, die nicht an einer Kunstschule oder Akademie ausgebildet wurden. Naive Künstler zeichnen sich durch eine kindliche Einfachheit in der Ausführung und Vision aus und wurden besonders von den Modernisten geschätzt. Sie schätzten in der naiven Kunst das Bestreben, sich von dem zu lösen, was sie als unaufrichtige Eigenheit der, im Rahmen des traditionellen Systems geschaffenen Kunst wahr nahmen. Doch ein Bruch mit der Tradition findet stets Kritiker. Der berühmteste naive Künstler im post-impressionistischen Frankreich des 19. Jahrhunderts, Henri Rousseau, bekam diese Kritik zu spüren.

Naive Künstler werden manchmal auch als moderne Primitive bezeichnet, oder gehören der Bewegung des Primitivismus an. Dieser überschneidet sich auch mit der sogenannten Außenseiterkunst oder in Frankreich mit der „art brut“ („rohe Kunst“), die auch die Kunst von Kindern und von Menschen am Rande der Gesellschaft umfasst. Die Werke von Naiven Künstlern wie Rousseau und André Bauchant können als kindlich, einfach und ehrlich beschrieben werden, mit flachen Darstellungen und einem rudimentären Ausdruck von Perspektive. Doch sie ebneten den Weg für Avantgarde-Künstler wie Ben Nicholson, der unter dem Einfluss von Alfred Wallis stand. In unserer Werkauswahl finden sich auch Künstler, wie Didier Lourenco und Cécile Colombo, die von dieser Ästhetik beeinflusst wurden und Werke voller Offenheit schufen, zum Genuss der Betrachter.

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