Andreas Möltgen

In mir schlagen zwei Fotografenherzen. Der eine ist der des auf Unternehmenskommunikation spezialisierten Fotografen. Seit mehr als zwanzig Jahren fotografiere ich für die unterschiedlichsten Unternehmen. Immer mit dem Ziel, die Identität, die sich das jeweilige Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes geben will, in Fotos zu übersetzen: sein Image.

Der andere kämpft um freie Arbeit mit der Kamera. Dies erfordert eine andere Herangehensweise. Wir können sicherlich ohne Einschränkungen spielen, aber wir haben auch keine Absicherungen. Die Herausforderung besteht hier darin, im Kontext zu bleiben und die Arbeit kohärent fortzusetzen. Meine freien Arbeiten beschäftigen sich meist mit der Ästhetik des Alltags. Das Profane kann schön sein, irritieren, zum Lachen bringen. Alles ist möglich.

In der Auftragsfotografie setze ich die Sujets oft in Szene. Bei den freien Arbeiten ist das anders: Das Muster ist so, wie wir es gefunden haben. Manchmal haben wir auch Glück und es fällt auf uns. Nachdem ich das Motiv fotografiert habe, wende ich mich einer anderen Herangehensweise an das Bild zu, der am Computer. Ich verwende Bildbearbeitung, um die Atmosphäre, die Ästhetik des Motivs hervorzuheben. Es ist ein bisschen wie mit Farben zu malen und mit Kontrasten zu spielen. Dieser Prozess, der zum endgültigen Bild führt, fasziniert mich immer noch!