Anaïs Maar

"In meinem Universum treffen Sexualität, Dysphorie, Liebe, Krankheit und Gewalt aufeinander, verschmelzen und verbrennen. Intimität, Zärtlichkeit, Trauer, Langeweile, das Absurde, Freude, Vollständigkeit und Unvollständigkeit rütteln und prallen aufeinander. Meine Selbstporträts vervielfältigen sich und bilden komplexe und zwanghafte Muster, die meinen inneren Kosmos offenbaren und die französischen figurativen Codes der sogenannten weiblichen Erfahrung in Frage stellen.

Ich spiele mit vielen Formaten und Werkzeugen, um die verschiedenen Facetten meines Selbst zu erforschen. Meine Kunst ist eine Reise; sie verkörpert mein Streben nach Erfüllung, meine Navigation auf den Wellen meines Bewusstseins auf der Suche nach Stabilität. Eine Welle kommt aus den Tiefen meines Bauches; sie ist ein Magma, das kocht und auf meinen Leinwänden, Wänden, Papieren, Platten und Holzstücken explodiert. 

Eine andere Welle ist ruhiger, kontemplativer, aber auch voller unverdauter romantischer Klischees, die es mir erlauben, im Schutz der Symbolik über bestimmte Momente meines Lebens und meiner Beziehungen zu sprechen.

Meine Kunst ist wie das Mittelmeer; manchmal Öl, manchmal Wut; eine zarte Brandung, voll von Mythologien. Ein wütender Vulkan unter ruhigen Wassern".

Ihre Karriere als Illustratorin und Animationszeichnerin hat es ihr ermöglicht, ein sensibles und grafisches Universum zu entwickeln, das sich auf Formen und Farben konzentriert. Einfachheit, Dynamik und Farbtheorie bilden den Kern ihrer visuellen Haltung und ihres Vokabulars. Ihre Kunst tanzt zwischen Positiv und Negativ, abstrakt und figurativ, narrativ und konzeptionell, alten und zeitgenössischen Formen. 

Dank ihrer Ausbildung in akademischer Malerei und dem gewissen Einfluss zeitgenössischer Maler und Dichter, der Fauvisten und Kubisten, der russischen Avantgarde, japanischer Grafikdesigner, illustrierter Kinderbücher, mythologischer und mittelalterlicher Referenzen steht sie auf einem soliden Fundament.