Jérôme Lagarrigue

Jérôme Lagarrigue wurde 1973 in Paris geboren. Derzeit lebt und arbeitet er in New York. Von 1993 bis 1996 studierte er an der Rhode Island School of Design, BFA, Spezialisierung: Illustration. Jérôme Lagarrigue porträtiert die Welt. Landschaften oder menschliche Vorbilder, die Motive seiner Bilder dienen seiner künstlerischen Suche. Dieser Franco-Amerikaner kombiniert Figurationen und Abstraktionen in Öl, um zwischen Transparenzen und Verdünnungen, Reliefs und Überlagerungen die doppelte Dimension der Existenz hervorzuheben. Als Erweiterung des philosophischen Krieges zwischen Pragmatismus und Metaphysik greifen seine Arbeiten zwei bisher gegensätzliche Visionen auf, um sie zu vereinen und den Weg für eine sensorische und emotionale Interpretation von Inhalt und Form zu ebnen. Eine Einladung, die Immanenz einzufangen, die sich unter den Merkmalen des Gemeinsamen bewegt. Lagarrigue, fein und wählerisch, verwendet die Malerei nicht als Thema, sondern als Lesegitter, als Methode zur Entschlüsselung der Realität. Eine Stirnfalte spiegelt auf den ersten Blick das Alter wider. Aber nicht nur. Die einfache Krümmung der Haut ermöglicht es, eine Reihe von Gefühlen zu vermitteln, die durch das Wort unbeschreiblich sind, aber dennoch allen bekannt sind. Ebenso wird die Landschaft, die mit einem leichten Blick ein Gefühl des Stilllebens, der Postkarte, aber durch die Anwendung von Pigmenten, Rissen und Transparentspielen hinterlässt, in einer fühlbaren existenziellen Bewegung lebendig und undefinierbar. Der Wechsel von Figuration und abstrakten Merkmalen entspricht demselben ausdrucksstarken und sensiblen Bedürfnis. Ein Fluss, ein Missverhältnis, ein Fleck oder sogar das Fehlen von Farbe in einem Raum, in dem das Auge darauf wartet, dienen diesem Zwischenspiel zwischen greifbarer Realität und jenseits des Sinnlichen, ohne in Surrealismus oder Mystik zu verfallen. Jérôme Lagarrigues Ansatz ist mehr als interessant und bringt die Kunst zu ihrer ursprünglichen Größe zurück, der des emotionalen Alter Ego der konzeptuellen Philosophie, in der beide versuchen, das Leben zwischen quantifiziertem Maß und immaterialisierter Empfindung zu interpretieren.