Präsentation

Hermann Haller (* 24. Dezember 1880 in Bern, † 23. November 1950 in Zürich) war Bildhauer und gilt als einer der Begründer der modernen Bildhauerei in der Schweiz. Haller war eher ein Modellbauer als ein Bildhauer.

Als 14-jähriger Gymnasiast entschloss sich Hermann Haller, während einer Ausstellung für Gemälde des Malers Ferdinand Hodler Maler zu werden. Es war auch Hodler, der das große Talent des 17-jährigen Haller bezeugte. Er begann sein Architekturstudium in Stuttgart. 1901 schrieb er sich in die Malklasse der Akademie der bildenden Künste in München ein. Dort traf er einen Klassenkameraden aus Bern, Paul Klee. Er reiste mit ihm von Oktober 1901 bis Mai 1902 durch Italien.

Ab 1901 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. In dieser Zeit begann seine Freundschaft mit dem Maler Karl Hofer. Winterthurs Patron Theodor Reinhart erlaubte Haller wie Hofer, länger in Rom in der Villa Strohl-Fern zu verbringen, wo er sich der Bildhauerei zuwandte. Im Jahr 1907 wurde Hermann Haller mit Anerkennung in einem Kunstmagazin bekannt. Im Januar 1909 heiratete er die Sängerin Gerda Agnes von Wätjen (1886–1965), die Tochter des Stadtrats Hermann Nicolaus von Wätjen (1851–1911) und die Enkelin mütterlicherseits des Malers Benjamin Vautier.

Von 1909 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs lebte er mit seiner Familie in Paris, wo er über seinen Schwager, den Maler Otto von Wätjen, und seinen mit dem Künstlerkreis des Café du Dôme in Kontakt kam zukünftige Ehefrau. Marie Laurencin und befreundet sich mit Ernesto de Fiori und Rudolf Levy. Die Hallers verbrachten die Sommermonate im Wätjens Haus am Meer in Cap Ferret bei Arcachon. 1914 kehrte er in die Schweiz zurück und arbeitete als erfolgreicher Bildhauer in Zürich. 1917 heiratete er den Maler Felicitas Trillhaase (1894–1961), bekannt als "Chichio", Tochter des Malers Adalbert Trillhaase. In Zürich freundet er sich mit Hermann Hubacher an und wird später sein Zeuge.

Ab 1919 hatte er eine neue Beziehung zu seinem Schüler, dem Bildhauer Hedwig Braus, den er im April 1945 heiratete. Zwischen 1921 und 1923 unternahmen Braus und Haller in den Wintermonaten in Berlin gemeinsam verschiedene Studienreisen, zunächst beim Kunsthändler Paul Cassirer, damals bei Fritz Huf, in dessen Atelier er arbeitet, sowie in Paris und in Italien.

In den 1920er Jahren war Haller einer der bekanntesten Bildhauer im deutschsprachigen Raum. 1922 schuf Haller für den Widmannbrunnen am Hirschengraben in Bern die Bronzefigur Junger Mann mit blauer Drossel. In dieser Zeit in Zürich wurde er zum bedeutendsten Figurenbildhauer der Schweiz. 1933 verlieh ihm die Universität Zürich die Ehrendoktorwürde. Mit Cuno Amiet vertrat er die Schweiz 1934 auf der Biennale in Venedig. Haller war bis zu seiner Auflösung durch die Nationalsozialisten 1936 Vollmitglied des Deutschen Künstlerverbandes.

Hallers Thema, die erotische Spannung zwischen den Geschlechtern, zieht sich durch alle seine Arbeiten, die hauptsächlich weibliche Akte (manchmal in Lebensgröße) und Porträtbüsten umfassen. Ihre weiblichen Tonfiguren strahlen Fröhlichkeit und Wärme aus. Sein 1932 entworfenes und gebautes Atelier in der Höschgasse 6 in Zürich, direkt gegenüber dem Le Corbusier Center, ehemals Heidi Weber Museum, ist jeden Sommer für die Öffentlichkeit zugänglich und zeigt viele Originalwerke des Künstlers. Die Holzwerkstatt ist einer der letzten Zeugen der Bauhausarchitektur in Holz in Europa. Haller erhielt 1933 die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich und 1949 den Zürcher Kunstpreis. Zusammen mit seinem Freund Jakob Probst nahm Haller 1949 an der dritten internationalen Skulpturenausstellung im Philadelphia Museum of Art teil.

Haller - dessen Neffe übrigens der gleichnamige Komponist war - blieb immer wieder in Ascona. Ernst Morgenthaler hielt die Rede bei der Abdankungszeremonie im Fraumünster. Haller fand sein letztes Zuhause auf dem privaten Friedhof an der Hohe-Promenade.


Mehr lesen
Alle Kunstwerke ansehen von Hermann Haller
Gemälde, Nature morte au képi, épée et uniforme, Hermann Haller

Nature morte au képi, épée et uniforme

Hermann Haller

Gemälde - 69.5 x 40 x 2 cm Gemälde - 27.4 x 15.7 x 0.8 inch

950 €

Gemälde, Nature morte au béret de marin, chope de bière, longue pipe et livres, Hermann Haller

Nature morte au béret de marin, chope de bière, longue pipe et livres

Hermann Haller

Gemälde - 69.5 x 40 x 2 cm Gemälde - 27.4 x 15.7 x 0.8 inch

950 €

Entdecken Sie unsere Auswahl an Werken von Künstlern

Benötigen Sie Hilfe bei der Suche nach Ihrem Favoriten? Konsultieren Sie unsere Auswahlseiten, die für Sie erstellt wurden.
Müssen Sie mehr wissen?

Wann wurde Hermann Haller geboren?

Das Geburtsjahr des Künstlers ist 1880.