Zao Wou-Ki

Zao Wou-Ki wurde am 13. Februar 1921 in Peking geboren. Er wurde in eine Familie großer Literaten geboren und verbrachte seine Kindheit mit dem Studium der Kalligraphie. Von 1935 bis 1941 studierte er chinesische und westliche Malerei an der Kunsthochschule in Hangzhou, wo er von 1941 bis 1947 als Professor tätig war.

Im Alter von 27 Jahren, 1948, ging er nach Frankreich. Er ließ sich in Montparnasse, Paris, nieder und besuchte die Kurse von Émile Othon Friesz an der Académie de la Grande-Chaumière. In dieser Zeit lernte er Sam Francis, Riopelle, Soulages, Hartung, Giacometti und Vieira da Silva kennen. 1950 schrieb der Dichter Henri Michaux einen Text über die ersten Lithografien von Zao Wou-Ki in einem Band mit dem Titel 'Lecture de huit lithographies' von Zao Wou-Ki (Lektüre von acht Lithografien von Zao Wou-Ki).

1964 erhielt Zao Wou-Ki dank André Malraux die französische Staatsbürgerschaft. 1980 wurde er zum Professor für Wandmalerei an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs ernannt. 1984 wurde der Maler auf Vorschlag des Kulturministers zum Offizier der Ehrenlegion befördert. Seit 2002 ist er Mitglied der Académie des beaux-arts und eine Zeit lang Professor. Seit 1983 ist er sogar in China bekannt und gefeiert, als Professor an der Kunsthochschule Hangzhou. Im Jahr 2001 erhielt Zao Wou-Ki den Preis der Taylor Foundation.

Seine Malerei, die eine Zeit lang von Paul Klee beeinflusst war, orientiert sich an der Abstraktion. Seine Gemälde tragen nun als Titel das Datum ihrer Fertigstellung. Farbige Massen geben einer Welt in der Schöpfung Gestalt, eine Art Urknall, bei dem das Licht die Leinwand strukturiert. Er arbeitet oft mit großen Formaten, manchmal in Form von Diptychen oder Triptychen, in denen Formen und Farben explodieren. Dieser künstlerische Weg ist jedoch durchzogen von plastischen und technischen Entdeckungen, im Zuge eines langen und gewissenhaften Lernprozesses, einer methodischen Eroberung von Mitteln und Quellen, wobei er zwischen Ölmalerei, Gravurtechniken und Kalligraphie wechselt und erst sehr spät Tuschemalerei einsetzt.

Zao Wou-Ki ist einer der berühmtesten Vertreter der lyrischen Abstraktion. In seinem Werk gelingt ihm die Synthese zwischen den technischen Mitteln seines fernöstlichen Erbes und den plastischen und poetischen Ambitionen der westlichen lyrischen Abstraktion.