Hervé Pezzini

Seit drei Jahrzehnten nehme ich meine Bilder von der Straße und fotografiere die Menschen, die sie passieren. Unter dem Einfluss humanistischer Fotografen des letzten Jahrhunderts versuchte ich, auf meinen Schwarz-Weiß-Filmen einen winzigen Teil des Lebens der Menschen einzufrieren, die ich traf, Momente, die sowohl banal als auch einzigartig waren. Das Buch „Inconnus Familiers / Familiar Unknowns“ (Snap Collective Publishing / London) ist gewissermaßen der Höhepunkt dieses Ansatzes, indem es Momentaufnahmen von Fremden aus dem Leben zusammenführt.

Bei dem Projekt „Under my feet“ habe ich, die Passanten ignorierend, meinen Blick auf den Boden gerichtet und diese Linien, die uns leiten, beschützen, uns einengen, uns verbieten, genau unter die Lupe genommen. Wie ein Künstler, der Muscheln sammelt, um eine Halskette herzustellen, nahm ich mein Fotomaterial mit. Ich musste die Realität loswerden und mich von Schwarz und Weiß befreien. Nicht länger, um die Realität zu interpretieren, sondern um wirklich ein ausgefallenes Bild zu schaffen, sowohl verwirrt als auch wunderbar, ästhetisch und rätselhaft. Traumhaft, Grau in Buntglas verwandelnd, Altmetall in Emaille.

Ausstellungen - Publikationen:

"Ein Blick auf die nachhaltige Stadt" - Juni 2022 - Kollektivausstellung - Galerie Philippe Decorde, Straßburg

"Hundertzehn Jahre Bibliothek" - Dezember 2021. Gemeinschaftsausstellung. Bibliothek Lyon St. Jean

Buch "Inconnus Familiars / Familiar Unknowns" - Snapcollective Publishing London - November 2021.

"Cas d'eau" - November 2020. Schwarz-Weiß-Silberdrucke. Bibliothek Lyon St. Jean

„Montreal, first stay“ September 2019. Schwarz-Weiß-Silberdrucke. Schule für praktizierende Psychologen, Lyon