

Biografie
Thomas Lélu, geboren 1976, ist ein zeitgenössischer französischer Künstler, dessen Arbeit zwischen visueller Kunst, Schreiben und künstlerischer Leitung oszilliert. Nach seinem Abschluss in visueller Kommunikation an der École des Arts Décoratifs in Paris begann er seine Karriere im „Atelier des Graphistes Associés“ und später im „Atelier de Création Graphique“ unter der Leitung von Pierre Bernard, einer Schlüsselfigur des französischen Grafikdesigns. Diese prägenden Erfahrungen beeinflussten nachhaltig seinen kreativen Ansatz, der von einem ständigen Dialog zwischen Bild und Text lebt.
Im Jahr 2024 setzt Thomas Lélu seine Erforschung digitaler Kunst mit immersiven Projekten fort, die künstliche Intelligenz und visuelle Kunst kombinieren, darunter interaktive Installationen in der Gaîté Lyrique in Paris. Außerdem arbeitet er mit Modemarken und kulturellen Plattformen zusammen, um Werke zu schaffen, die sich mit zeitgenössischen Themen wie Überkonsum und Bildkultur auseinandersetzen.
Sein künstlerischer Ansatz, der in der kritischen Beobachtung der modernen Gesellschaft verwurzelt ist, entwickelt sich ständig weiter und macht Thomas Lélu zu einer zentralen Figur der zeitgenössischen Kunstszene.
Im Jahr 2000 veröffentlichte Thomas Lélu sein erstes Buch, Handbuch der misslungenen Fotografie, in dem er humorvoll die Codes der traditionellen Fotografie dekonstruiert. Sein einzigartiger Stil, der Ironie mit scharfer Alltagsbeobachtung verbindet, festigte sich mit Rekreationen (2004), einer Sammlung von Zeichnungen, Collagen und humorvollen Illustrationen, die in Paris großen Erfolg hatte. 2005 wurde sein Roman Ich heiße Jeanne Mass Finalist des Prix de Flore und von Frédéric Beigbeder für seinen kühnen Schreibstil gelobt.
2008 stieß Lélu als künstlerischer Leiter zum Team von Playboy, wo er versuchte, den ikonoklastischen Geist der 1960er Jahre wiederzubeleben, indem er mit zeitgenössischen Fotografen zusammenarbeitete. Nach einem Jahr verließ er das Magazin, um sich dem Schreiben von Daniel Nick Oussama (2009) zu widmen, einem provokativen Roman, der soziale Reflexion und Satire vereint.
Thomas Lélu seine Werke in renommierten Institutionen wie dem Palais de Tokyo, dem Musée d'Art Moderne de Paris und der Fondation Cartier aus. Seine künstlerische Arbeit zeichnet sich durch visuelle Wortspiele, verfremdete Bilder und eine minimalistische Ästhetik aus, die kulturelle und gesellschaftliche Normen hinterfragt.
In den letzten Jahren hat sich Lélu auch für das Kino interessiert und Kurzfilme wie Nuts und Kiss Me If You Can realisiert, in denen er Themen wie Identität und zwischenmenschliche Beziehungen untersucht.