Jackson Pollock

Jackson Pollock ist eine der ikonischsten Figuren der amerikanischen Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Techniken beeinflussten eine ganze Schule von Künstlern, die damals zur Bewegung des abstrakten Expressionismus gehörten.

Geboren 1912 in Wyoming, wuchs Pollock in Kalifornien und Arizona auf. Er wurde von den rituellen Tänzen der Navajo und der Sandmalerei beeinflusst, die er in den Indianerreservaten in Arizona beobachtet hatte. Pollocks älterer Bruder Charles, der am Otis Art Institute in Los Angeles studierte, brachte ihn auf den Geschmack für die Kunst! So sehr, dass Pollock sich 1927 an der Manual Arts High School einschrieb. Drei Jahre später zogen die Brüder gemeinsam nach New York, wo Charles Pollock mit den Werken mexikanischer Wandmaler wie José Clemente Orozco, David Siqueiros und Diego Rivera bekannt machte. Pollock entdeckte auch den Kubismus und den Surrealismus. Er bewunderte die großen europäischen Maler wie Pablo Picasso, Joan Miró und André Masson. Pollocks europäische Einflüsse inspirierten ihn dazu, mythologische Themen zu erforschen.

Leider zwang Pollocks Alkoholsucht ihn dazu, sich in Behandlung zu begeben. Dort wurde er ermutigt, das Zeichnen als eine Form der Therapie einzusetzen. Das Zeichnen war eine Methode, die Pollock half, sich selbst zu verstehen und abstrakte Gedanken wie die tiefsten Ängste der Menschheit zu materialisieren.

Wie viele Surrealisten übte sich Pollock im automatischen Schreiben und wagte sich an weitaus größere Formate heran. 1943 lernte er Peggy Guggenheim kennen, die ihm half, seine Werke in einer Galerie in New York auszustellen. Vor allem ein imposantes Wandgemälde zieht die Besucher in seinen Bann und markiert den Beginn von Pollocks Erfolg...

1945 zog Pollock mit seiner Frau zusammen und richtete sein Atelier in einer Scheune ein, wo seine bedeutendsten Werke entstanden. Seine monumentalen Gemälde wurden nach seiner einzigartigen Technik gestaltet: Tropfen, Spritzer und Kleckse, die die Oberfläche der Leinwand überfluteten. Diese Methode wurde als "All-Over"-Malerei bezeichnet. Pollock malte, ohne dass sein Pinsel jemals die Leinwand berührte, was ihm den Spitznamen "Jack the Dripper" einbrachte.

Die Kunst liegt auch in den Gesten und der Energie des Malers; Pollock nutzte sie als Mittel des äußeren Ausdrucks und als eine Form der Reinigung. Dies wurde später als "action painting" bezeichnet. Nach 1952 führte Pollock wieder figurative Elemente in seine Gemälde ein und begann wieder mit dem Pinsel zu arbeiten. In seinen letzten Lebensjahren war er sehr produktiv, bevor ein tödlicher Autounfall 1956 seinem künstlerischen Elan ein Ende bereitete.

Der abstrakte Expressionist hinterließ mehr als 700 Kunstwerke, die die größten Maler beeinflussten und das künstlerische Schaffen für immer veränderten.