Dada

Dada oder Dadaismus war eine Kunstbewegung der europäischen Avantgarde im frühen 20. Jahrhundert. Dada war eine informelle internationale Bewegung mit Teilnehmern in Europa und Nordamerika. Als regionalisierte Bewegung waren ihre Zentren Berlin (1912), das Cabaret Voltaire in Zürich (1916), New York (1917) und Paris (1920). Die Anfänge des Dadaismus fallen mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zusammen. Die dadaistischen Aktivitäten dauerten bis Mitte der 1920er Jahre. 

Die Wurzeln von Dada liegen in der Avantgarde der Vorkriegszeit. Der Begriff Anti-Kunst, ein Vorläufer von Dada, wurde von Marcel Duchamp um 1913 geprägt, um Werke zu bezeichnen, die die akzeptierten Definitionen von Kunst in Frage stellen. Die Dada-Bewegung entstand als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg und setzte sich aus Künstlern zusammen, die die Logik, die Vernunft und den Ästhetizismus der modernen kapitalistischen Gesellschaft ablehnten und stattdessen in ihrer Kunst Irrationalität und antibürgerlichen Protest zum Ausdruck brachten. Die Bewegung umfasste visuelle, literarische und akustische Medien, einschließlich Collage, Lautpoesie, Schrift und Skulptur. Die dadaistischen Künstler brachten ihre Unzufriedenheit mit Gewalt, Krieg und Nationalismus zum Ausdruck und unterhielten politische Verbindungen zur radikalen Linken. Der Kubismus und die Entwicklung der Collage und der abstrakten Kunst sollten die Loslösung der Bewegung von den Zwängen der Realität und der Konventionen prägen. Das Werk der französischen Dichter, der italienischen Futuristen und der deutschen Expressionisten beeinflusste die Ablehnung der engen Verbindung zwischen Worten und Bedeutung durch Dada. Die Grundsätze der Dada-Bewegung wurden erstmals 1916 im Dada-Manifest von Hugo Ball zusammengefasst.

Zu den Schlüsselfiguren der Bewegung gehörten u. a. Hugo Ball, Marcel Duchamp, Max Ernst, Otto Dix, Elsa von Freytag-Loringhoven und Man Ray. Die Bewegung beeinflusste spätere Stile wie die Avantgarde- und die Downtown-Musikbewegung sowie Gruppen wie den Surrealismus, den Nouveau Réalisme, die Pop-Art und Fluxus.