Es muss sehr befreiend sein, eine Welt darzustellen, die es vielleicht gar nicht gibt, oder eine Seite des Lebens zu zeigen, die oft ignoriert und vergessen wird. Träumen heißt, der Realität zu entfliehen - wie kann dieser Eskapismus nachgestellt werden? In gewisser Weise besitzen Künstler, die ihre Visionen, Träume und sogar Alpträume aufgegriffen und es gewagt haben, sie in ihrem Werk festzuhalten, die Fähigkeit, Eskapismus darzustellen. Von Pablo Picassos Darstellungen von Träumenden bis hin zu Marc Chagall, der seine eigenen Träume darstellte - Träume in der Kunst sind kein modernes Konzept. Eine solche Erforschung hat sowohl das Fantastische als auch das Dunkle, das Göttliche und das Prophetische zum Vorschein gebracht, während gleichzeitig versucht wurde, das Unbeschreibliche wiederzugeben. Was nicht beschrieben werden kann, kann zu schmerzhaft sein, um es darzustellen, und so wurde die Schönheit des Eskapismus von Künstlern wie Chagall in Der Traum von 1939 vermittelt, als er den Beginn des Zweiten Weltkriegs erlebte. Eine Farbe zu malen, die nur in der Vorstellung existiert, gepaart mit Optimismus oder Nostalgie oder auch Zweifeln, ist keine leichte Aufgabe. In Artspers Sammlung stellt Irina Bast Schönheit mit Farbe dar, während Minas Halaj mit ihren blumengeschmücktenPorträts von Traumgestalten das Konzept der Schönheit als zweischneidiges Schwert hinterfragt. Beide betonen, dass Träume, ihre traumhaften Gestalten und das Licht und die Farbe, die sie auslassen, im Wesentlichen dem schönen Geist des Künstlers entstammen... damit wir darin dann eine Bedeutung finden.
