Brad Sane

Das schöpferische Potenzial, das ich in der Kunst einsetze, ist auf ein Ziel ausgerichtet; dieses Ziel ist dasselbe, das alle reine Kunst um der Kunst willen verfolgen muss. Das Ziel ist die Durchbrechung unseres alltäglichen Lebens. Die Zerstörung der eigenen Gewohnheiten, die Konstrukte von Kulturen sind, die nicht einlösbar sind. Die der hirnbetäubenden, kopfschüttelnden Bulldozer des Immateriellen und Korrupten. Die Bedeutung der Kunst ist in der Realität der Medien, der Politik und des Glaubens nicht überragend. Das ist ein Fehler unserer Spezies, für dessen Behebung alle Künstler kämpfen müssen. Ich bezeichne mich selbst als einen zeitgenössischen Surrealisten. Das bedeutet, dass meine Kunst und mein Handeln als Künstler auf eine einzige Wahrheit ausgerichtet sind. Dass die Realität, in der wir Menschen leben und die wir aufrechterhalten wollen, ein subjektives Futter ist, das in unserem Ich-Multiplex-Kino des bewussten apollinischen Geistes spielt. Die objektive Absurdität der Realität wird durch den Surrealismus wunderbar verdeutlicht, denn die Kunst und die Literatur zielen darauf ab, den Schleier unserer subjektiven, egoistischen Gedankenwelt aufzuschlitzen. Der Surrealismus hat in dieser neuen Welt, die das postmoderne Ablehnungs-/Akzeptanzmuster durchlaufen hat, nur ein wahres Ziel. Dieses Ziel findet sich im Kern des Surrealismus, der aus der Anarchie des Dadaismus hervorging, und es ist dieses reine Kernkonzept, das in seiner neuen Inkarnation immer noch sehr präsent ist. Der Kern liegt in einem Wort und seiner verlorenen Bedeutung: Marvellous. Das Wunderbare ist der Moment, in dem das Unheimliche Einzug hält. Das Unheimliche kann viele Formen annehmen, aber seine Wahrheit liegt in der Widersprüchlichkeit der Realität. Hier tritt das Wunderbare auf. Die Liebe ist wunderbar, da sie so sehr gegen die natürliche Ordnung und den Zweck der DNS verstößt, dass man sie fast für einen geistigen Defekt halten könnte. Das Wunderbare ist die Abstraktion der Realität, vor allem abseits der weltlichen Versionen solcher Realitäten. Das Wunderbare ist der Ort, an dem sich Rationalität und Irrationalität treffen. Wo Apollo und Dionysos sich treffen. Ordnung und Chaos. Alles auf der großen Bühne der tragischen Disposition des Lebens. Ob ich nun male, performe oder digital konstruiere, die Kunst zielt immer darauf ab, wirklich im Bereich des Surrealismus zu sein. Denn um Surrealist zu sein, muss man das Wunderbare aufspüren und es einem Publikum vermitteln, das bereit ist, es zu akzeptieren. Die Störung der Realität und ihrer Gewohnheiten ist alles, was ich anstrebe. Alle anderen Ziele sind für mich von größter Bedeutung, aber als Kernaussage ist es das, was ich für mich und meine Arbeit am meisten für wahr halte. 

Erstklassiger Abschluss mit Auszeichnung in einem Bachelor-Studiengang in Bildender Kunst an der Universität von Derby (2020). First Class Distinction auf Master-Ebene an der John Moores University of Liverpool (2022).