Französische Street Artists

Ihre Werke schmücken Straßen, Gebäude und das gesamte städtische Umfeld. Lange Zeit als Vandalen angesehen, werden Graffiti-Künstler heute in Frankreich für ihren künstlerischen Beitrag geschätzt, und ihre Werke werden in einigen der renommiertesten Kultureinrichtungen und Kunstgalerien ausgestellt. 

Wer sind nun die Künstler, die die Meinung der Menschen in Bezug auf Street Art in Frankreich beeinflusst haben, und wer sind ihre Nachfolger? Entgegen der landläufigen Meinung Street Art sei  ein neues Genre in der Kunstgeschichte, haben Archäologen sogar bei der Ausgrabung römischer Ruinen Graffiti entdeckt. Die Bewegung, wie wir sie heute kennen, entstand jedoch in den 1960er Jahren in Philadelphia und verbreitete sich schnell im Betondschungel von New York, das zu ihrem Epizentrum wurde. In Frankreich markierten die Studentenproteste vom Mai 1968 einen Wendepunkt für die Bewegung, als Street Art zu einem Instrument der Meinungsverbreitung wurde: Mit Slogans und Schlagwörtern nutzten die Demonstranten die Wände als Leinwand, um ihre Ideen in die Bevölkerung hinauszutragen. 

Erst in den 1980er und 1990er Jahren, als sich die Urbanisierung verstärkte, erlebte die Street Art in Frankreich einen echten Aufschwung. Die poetischen Figuren von Blek le Rat und Jérôme Mesnager beispielsweise eroberten die Straßen der französischen Hauptstadt. Mit ihren Werken machten sie auf soziale Probleme aufmerksam und prangerten Ungleichheiten und Missstände an. Straßenkünstler mussten im Verborgenen und mit größter Diskretion arbeiten, da die Polizei aktiv nach Graffiti-Künstlern suchte und oft hohe Geldstrafen verhängte, wenn sie jemanden erwischten. In den 1990er Jahren entwickelten die Künstler neue Techniken, um so effizient wie möglich zu sein: Schablonen, Sprühfarbe und Collagen kamen auf. 

Die Street Artists begannen schnell, ihren persönlichen Stil zu entwickeln, und ihre Kreativität ist grenzenlos. Jeder Künstler hat seine eigenen Codes, seine bevorzugten "Spots" und seine Fans. Zu Beginn der 2000er Jahre begann die Street Art, sich zu institutionalisieren. So beauftragte die Pariser Stadtverwaltung beispielsweise 80 Straßenkünstler des Kollektivs MUR (Modulable, Urban, Reactive) mit der Gestaltung von Wandbildern für mehrere Plakatwände in der Rue Oberkampf.

Heute haben Street Artists die Möglichkeit, ihre Werke in einigen der renommiertesten Museen von Paris auszustellen, darunter das Grand Palais, das Palais de Tokyo, das Centre Pompidou ... Einige von ihnen sind zu echten Berühmtheiten geworden, und die Preise für ihre Kunstwerke steigen stetig weiter an. 

Zu den bekanntesten Künstlern gehört der französische Street Artist Jef Aérosol, der sich von seiner Leidenschaft für Musik inspirieren lässt. Wie er selbst sagt, hat ihn die Punk-Bewegung zu seinen charakteristischen schwarz-weißen Figuren inspiriert. Diese sind in den Straßen vieler französischer Städte, aber auch in London, Rom und Lissabon zu finden. Die Arbeiten von Jef Aérosol sind immer leicht an seinem roten Pfeil zu erkennen, mit dem er seine Werke signiert. 

Jeanjerome verwendet willkürliche Objekte, die er auf der Straße findet, wie z. B. Turnschuhe oder Skateboards. Indem er die geschwungenen Formen des Jugendstils mit dem energiegeladenen Stil der Street Art mischt, schafft er bunte, psychedelische Kunstwerke.

Die Schablonen von Miss TIC zieren seit Jahrzehnten die Wände von Paris. Mit ihren sinnlichen und rebellischen Frauenfiguren spielt sie mit Geschlechterklischees und hinterfragt die Stellung der Frau in der Gesellschaft. 

Neben den Künstlern, die vorwiegend mit Malerei arbeiten, gibt es auch Fotografen, die zu den einflussreichsten französischen Street Artists zählen. Zum Beispiel JR, ein Künstler, der in seinen gigantischen Installationen die Gesichter von Menschen aus verschiedenen Ländern und Ethnien verewigt. 

Kunstwerke von Straßenkünstlern finden Sie überall in Paris und in anderen Städten Frankreichs. Entdecken Sie noch heute einige der berühmtesten französischen Street Artists auf Artsper!