Reportagephotos

Als Dorothea Lange in der Zeit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren in den USA, Florence Owens Thompson fotografierte, entstand das Werk Migrant Mother (1936), das zu einem der ergreifendsten Bilder dieser Zeit wurde. Die Fotojournalistin machte die Öffentlichkeit auf die Notlage der Armen und Vergessenen aufmerksam. Dies trat immer wieder in vielen von Langes Werken auf. Später sagte sie über diesen Moment, dass die Mutter ihr keine Fragen stellte, sondern zu wissen schien, dass die Bilder ihrem Anliegen helfen könnten, also half sie Lange. Bei solchen journalistischen Fotos oder Fotojournalismus handelt es sich um die Verwendung der Fotografie, um eine Geschichte zu erzählen und eine visuelle Darstellung dessen einzufangen, was ein Journalist ansonsten durch seine Texte vermitteln würde. Durch die Arbeit von Fotojournalisten wie Lange wird die Welt über soziale Ungerechtigkeiten, politische und historische Ereignisse und Sportveranstaltungen aufgeklärt. Aber welche Rolle spielt sie in der Kunst? Die journalistische Fotografie nimmt dieses Element des Geschichtenerzählens auf und schafft daraus Kunst. Unabhängig davon, ob sie weithin reproduziert werden oder nicht, liegt das Vermächtnis der Werke in dem gewählten Moment der Aufnahme und ermöglicht dem Betrachter, mit den Augen des Künstlers zu sehen. In der von Artsper zusammengestellten Auswahl von Werken finden sich Künstler, wie Eric Bouvet und Dominique Leroy, bei denen genau das der Fall, wobei Leroy Ikonen und Ereignisse aus 40 Jahrzehnten festgehalten hat. In einer, von der visuellen Kultur geprägten Welt wird die journalistische Fotografie auch in Zukunft ihren Bestand haben...

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