Alekos Hofstetter

In seinen Zeichnungen des Werkzyklus TANNHÄUSER TOR transformiert Alekos Hofstetter Bauten der Nachkriegsmoderne ins Utopische

Kultstätten. Mit Nostalgie hat diese neu geschaffene Bildwelt mit ihren brutalistischen Neu- und Umbauten nichts gemein, und auch die vom Künstler geschaffenen pseudoromantischen Landschaften sind wohl eher eine raffinierte Finte. Die phantastische Transplantation modernistischer Bauten in Landschaften, in denen man wohl eher Schlösser vermuten würde, die in den Zeichnungen oft vollzogen wird, macht für den Betrachter sichtbar, dass eine solche Dekontextualisierung eine Neubewertung möglich macht. Beton. Es hängt alles davon ab, was Sie daraus machen. Paradoxerweise reklamiert Alekos Hofstetter mittels Dekontextualisierung das in die Ferne gerückte und leistet analytisch klar einen wichtigen künstlerischen Beitrag zum längst überfälligen sozialästhetischen Diskurs über die Verödung, die die fortschreitende Verdrängung der Moderne mit sich bringt.

ALEKOS HOFSTETTER (*1967, Bonn) und wuchs in Brüssel und Bangkok auf. Er lebt und arbeitet seit 1996 in Berlin. Gemeinsam mit den Künstlern Christian Steuer und Daniel H. Wild gründete er 1989 in Dresden das Künstlerkollektiv BEWEGUNG NURR. Hofstetter nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil, darunter Goethe-Institut Toronto, Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK), Berlin, Ideal-Passage, Berlin, GLUE, Berlin, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz, Laura Mars Gallery, Berlin und erhielt verschiedene Stipendien von Stiftung Kulturfonds, Berlin, Stiftung F.AIM, Den Haag, Else Heiliger Fonds, Berlin, Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr, Elba, Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop, Residenz Stanglerhof, Bozen. Zusammen mit der Berliner Bühnenbildnerin Nina von Mechow arbeitete er am Bühnenbild verschiedener Theaterprojekte, darunter das Straßburger Opernhaus Opéra national du Rhin, Stücke von George Tabori am Theater in der Josefstadt, Wien, und für René Pollesch am Deutschen Theater Theater Berlin.