Carlos Cruz-Diez

Carlos Cruz-Diez (Caracas, Venezuela, 1923 - Paris, Frankreich, 2019) ist einer der wichtigsten Vertreter der kinetischen und optischen Kunst und wurde für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seine Praxis macht ihn zu einem zeitgenössischen Theoretiker der Farbe. Seine visuelle Forschung, die auf drei chromatischen Bedingungen basiert - subtraktive Farbe, additive Farbe und Reflexion - hat zu einer neuen Herangehensweise an das Phänomen Farbe beigetragen, indem er sein Wahrnehmungsuniversum erweitert hat.

Carlos Cruz-Diez stützt seine Praxis auf die Farbe als autonome Realität, ohne Anekdote, die sich in Echtzeit und im realen Raum ohne jegliche Hilfe von Form oder Träger entwickelt. Es gibt acht Forschungsachsen, die die verschiedenen Verhaltensweisen der Farbe aufzeigen: Additive Farbe, Physichromie, chromatische Induktion, Chromointerferenz, Transchromie, Chromosättigung, Chromoskop und Farbe im Raum.

1940 studierte Carlos Cruz Diez an der Kunsthochschule in Caracas. Im Jahr 1944 arbeitete er als Grafikdesigner für die "Creole Petroleum Corporation". Im Jahr 1946 wurde er Kreativdirektor der Werbeagentur McCann-Erickson in Venezuela. Im Jahr 1957 gründete er das "Estudio Artes Visuales", das sich mit Grafik- und Industriedesign befasste. Im Jahr 1959 vollendete er sein erstes Werk mit dem Titel "Additive Color and Physiochromia".

Im Jahr 2005 gründete seine Familie die "Cruz-Diez Foundation", die sich der Erhaltung, Entwicklung, Verbreitung und Erforschung des konzeptionellen Erbes des Künstlers widmet. Zwischen 1972 und 1973 unterrichtete er "Kinetische Techniken" an der Beaux-Arts-Schule in Paris. Im Jahr 2012 wurde er zum Officiel des nationalen Ordens der Ehrenlegion ernannt.