Marie Deforche

Marie ist in der Provence geboren, aufgewachsen und lebt dort.

Das Mittelmeer und die Sonne waren schon immer ein Teil von ihr. Vielleicht weil sie in ihrem Alltag zu präsent waren, hat sie sie nicht sofort als Hauptinspirationsquelle gesehen.

Nach ihrem Stil hatte sie jahrelang gesucht. Sie wartete sehnsüchtig auf den Moment, von dem man ihr so oft erzählt hatte: den Moment, in dem man ein Bild vollendet und weiß, dass man ein Stück von sich selbst erschaffen hat, den Moment, in dem man sich in vollkommener Gemeinschaft mit seiner Kunst fühlt. 

Für Marie änderte sich alles an einem langen Wintertag. Sie arbeitete zu dieser Zeit in einer Fotogalerie. Die Straßen von Aix-en-Provence sind menschenleer, also beginnt sie, um sich zu beschäftigen, einen Katalog des berühmten amerikanischen Fotografen Slim Aarons (1916 - 2006) durchzublättern. Aarons widmete sich der aufregenden und glitzernden Welt des Hollywood-Jetsets und fotografierte die üppigen Poolpartys zwischen Palm Springs und Acapulco oder die Strände von Saint-Tropez und der Amalfiküste. Aber Marie sieht nur die Farben, das Spiel von Licht und Schatten, die Modelle, die sich in der Sonne räkeln, und vor allem den Sommer und die Wärme, die sie so sehr vermisst. Warum ist ihr das nicht schon früher eingefallen? Der Sommer, das ist sie: eine kleine Brünette mit mediterranem Teint, die jedes Mal deprimiert ist, wenn die Sonne nicht scheint! 

Also beginnt sie auf ihre Weise, den Sommer zu malen, ihren Sommer, den Sommer, in dem man, wenn es in der Provence so heiß ist, nichts anderes tut, als sich zum Klang der Wellen und der Zikaden zu räkeln. Jedes ihrer Gemälde wird dann zu einer Pause, einem Moment der Ruhe und der Beruhigung. Wie Aarons steht die Frau oft im Mittelpunkt. Marie malt sie gerne von hinten, diskreter, in einer sanften Einsamkeit mit der Sonne als einziger Gesellschaft. Daher ist ihr Gesicht stets verborgen, eine Art, ihre Intimsphäre während eines entspannenden Moments zu respektieren. Die Sonne setzt ihre starke Präsenz durch Schattenspiele durch, die die Kompositionen zerschneiden und ihnen mehr Tiefe verleihen. Sie liebt warme und gedämpfte Farben, die durch zu viel äußeres Licht wie erdrückt wirken. 

Ihre Gemälde bieten sich uns als Klammern der Wärme und Ruhe an, wo nur der Augenblick zählt. Sie sind wie echte Fenster, die selbst im tiefsten Winter die Sonne hereinlassen können.