Seven SevenParis

Die Werke von Seven scheinen im Augenblick entstanden zu sein und sind sofort erkennbar, da ihre Form, ihre Zugänglichkeit und die Emotionen, die sie hervorrufen, uns vertraut erscheinen. Seven war 10 Jahre lang besessen von dem Gedanken, etwas zu machen, neu zu machen, der Linie Bewegung zu verleihen, um seine Signatur zu erfinden. Der Künstler arbeitet unermüdlich an seiner Linie auf der Suche nach einer wesentlichen, fast elementaren Form, um seine Figuren entstehen zu lassen und seine eigene erzählerische Handschrift zu erfinden. Es ist der Beginn des Containments, als die Welt sich einschließt, dass die Völker von Seven außerhalb der Mauern der Hauptstadt auftreten.

Diese antagonistischen Figuren verkörpern die kippende Welt von Seven. Die eine mit abgerundeten Formen, zerbrechlich wie ein Kokon, ohne Arme und Füße, um fliehen zu können, scheint in ihr Schicksal eingewickelt zu sein. Die andere mit scharfen, trockenen und spitzen Strichen und einem Gesicht, das aus einem Dreieck besteht, erinnert an kriegerische Männlichkeit. Da sie von der Künstlerin als zwei Teile eines Ganzen konzipiert wurden, ist ihre Begegnung oft einzigartig. Seven bläst die Linien, um die Grenzen des Erzählbaren zu verschieben: Die Wahl geometrischer Formen macht das Thema sichtbar und zugänglich, lässt Emotionen und eine gewisse Form von Schamlosigkeit ohne jeden Kunstgriff durchscheinen. Ihr prägnanter weißer Strich auf schwarzer Farbe erinnert uns an ein Verfahren, das an Keith Harings "Subway drawings" erinnert. Die Einfachheit von Sevens Strich dient einer Geschichte, die tief in der Realität verwurzelt ist und sowohl den Menschen auf den Titelseiten der Nachrichten als auch Szenen aus der Renaissance-Malerei Gestalt verleiht. Sevens Figuren sprechen den Betrachter an. Ob hier oder anderswo, jetzt oder gestern, schwarz oder weiß, die Aufrichtigkeit von Sevens Werken zeichnet die beweglichen Konturen unserer Menschlichkeit.

Als autodidaktischer Künstler erforscht Seven verschiedene Zeichen- und Maltechniken in besetzten Pariser Künstlerhäusern wie der 59 Rue de Rivoli, dem DOC oder seit kurzem in den Ateliers de Paris. Er hat drei Jahre lang Flüchtlinge in Zeichenworkshops begleitet, um ihnen zu helfen, ihre Sprache zu befreien. Begleitet von einem Text, der die Passanten anspricht, verkörpern die Figuren von Seven sowohl Szenen aus dem Alltag als auch aus dem Leben von Unterdrückten, deren Leben in den Horror gestürzt ist, sei es in Afrika, Syrien, der Ukraine oder anderswo.