Cyrille Charro

Cyrille Charro stammt aus einer Doppelkultur. Er wurde 1979 als Sohn eines libanesischen Vaters und einer französischen Mutter geboren und verbrachte seine Kindheit zwischen zwei Ländern, deren Kontrast einen starken und anhaltenden Einfluss auf seine Beziehung zur Welt hatte. Er wird diese Identitätsfrage durch seine fotografische Kunst übersetzen, ein Echo seiner inneren Reflexion. Seine Ausdrucksmittel erwarb er durch das technische Studium der Fotokunst an einer Schule für angewandte Kunst in Lyon. Die ersten Themen, mit denen er sich befassen wird, beziehen sich auf Modeästhetik und Studiokompositionen. Seine Einflüsse sind vielfältig: Die raffinierte Ästhetik des Japonismus verführt ihn ebenso wie die kraftvollen Bilder von Joel Peter Witkin und Nan Goldin. Seine akribischen Fotos heben menschliche Porträts hervor, die mit Objekten gemischt sind. Nach seinem Abschluss unternimmt Cyrille Charro eine lange Forschungsarbeit über die Verbrechen in unserer Gesellschaft. Durch jedes Objekt versucht er, den Horror dieser Art von Szene nachzubilden. Er möchte die Schizophrenie einer Informationswelt zum Ausdruck bringen, in der der Einzelne nicht mit dem Bild seiner eigenen menschlichen Natur, seiner Gewalt und seiner Grausamkeit konfrontiert ist, die durch die auferlegte Vision einer sanitären Gesellschaft geschützt wird. Cyrille Charro behandelt ohne Tabu den menschlichen Zustand, den Schmerz und die Schwierigkeit des Lebens. Seine aufwändigen Aufnahmen, die oft krankhaft aussehen, stammen aus einer Poesie, die seine ganz persönliche Ästhetik offenbart. Er stellt in Frankreich und in Europa seltsame und grausame Fotografien aus, die die dunkle Seite der fragilen Menschheit bezeugen.