Jazoo Yang

Jazoo Yang ist eine in Berlin lebende Künstlerin, die ursprünglich aus Südkorea stammt. Sie begann ihre künstlerische Praxis in der Malerei und ist jetzt eine Mischtechnik-Künstlerin. Auf ihrem Weg zur professionellen Künstlerin verbrachte Yang ihre Wochenenden damit, in Baustellen einzubrechen und die Wände der halb zerstörten Gebäude zu bemalen. Von diesen scheinbar unbewohnbaren Orten kamen die verbliebenen Bewohner, die sich entweder weigerten, ihre Häuser zu verlassen, oder nicht die Mittel hatten, um umzuziehen. Yang hörte sich ihre Lebensgeschichten und die Geschichten der Orte an. Diese Erfahrung im transitorischen Raum erwies sich als prägend für ihr aktuelles Projekt, das sich mit Stadtentwicklung und Koexistenz auseinandersetzt. Von der Malerei ging Yang einen Schritt weiter und fertigte Arbeiten mit gefundenen Objekten an, um das städtische Gedächtnis zu visualisieren. Diese Materialien, seien es Überreste alter Gebäude, Schläuche oder Tapetenfragmente, waren ursprünglich in die Stadt eingebettet und gaben ihr buchstäblich eine Form. Indem er diese Erinnerungsstücke zusammenhält, legt Yang den Prozess der Identitätsbildung offen. Im Verlauf der Ausstellung verhandeln die Objekte miteinander und mit ihrem Habitus und tragen schließlich Spuren der anderen. Yang erforscht die Bruchlinie zwischen organischen und anorganischen Elementen, die das Stadtbild ausmachen, und hat ihre Praxis kürzlich auf das Filmemachen und die Installation ausgeweitet, um das Netz der Koexistenz zu erkunden.